Spurs träumen vom Titel

Die Spurs werden erstmals seit 22 Jahren die Saison vor Arsenal beenden. | afp

Durch den Sieg steht zugleich fest, dass die Spurs (mit den Nationalspielern Jan Vertonghen, Mousa Dembéléund Toby Alderweireld) erstmals seit 22 Jahren die Premier-League-Saison vor Arsenal beenden werden. Im Laufe der Jahre hatten sich stets die Arsenal-Fans einen Spaß daraus gemacht, jenen Tag als „St. Totteringham’s Day“ zu feiern, wenn der Rivale aus der Nachbarschaft in der Tabelle definitiv nicht mehr vorbeiziehen kann.

Für Manchester United dürfte es fast einfacher sein, sich über die Europa League für die Champions League zu qualifizieren.

Diesmal ist alles anders. Schier unglaubliche 17 Punkte liegt die in dieser Saison so enttäuschende Mannschaft in der Tabelle hinter den Spurs. Das Kräfteverhältnis dokumentierte auch das Spiel. Die englischen Nationalspieler Dele Alli (55.) und Harry Kane (58./Foulelfmeter) sorgten im allerletzten Derby an der White Hart Lane für den Spurs-Erfolg. Das 118 Jahre alte Stadion wird im Sommer abgerissen, um Platz für eine neue Spielstätte zu machen. Der Club muss dann erst einmal ins Wembleystadion umziehen. Tottenhams Trainer Mauricio Pochettino wollte sich mit der Rivalität zu Arsenal nicht groß beschäftigen. „Das ist fantastisch für unsere Fans, aber wir wollen die Meisterschaft gewinnen. Für mich als Trainer geht es darum, Titel zu holen“, sagte der Argentinier.

Ob Spitzenreiter Chelsea, der mit Nationaltorwart Thibaut Courtoisund Nationalmannschaftskapitän Eden Hazard souverän 3:0 beim FC Everton (mit Romelu Lukaku und Kevin Mirallas) gewann, noch abgefangen werden kann, ist eher fraglich. Vier Zähler beträgt der Rückstand, dazu halten die restlichen vier Spiele nicht mehr viele Stolpersteine für Chelsea bereit. „Wir wollen mit einem Sieg am Freitag gegen West Ham United psychologischen Druck auf Chelsea ausüben. Mal sehen, was sie dann gegen den FC Middlesbrough machen“, sagte Pochettino.

Ganz andere Probleme hat sein Kollege Wenger. Arsenal muss sich allmählich damit abfinden, erstmals seit 20 Jahren die Champions League zu verpassen. Sechs Punkte sind es für die Gunners bis zum Tabellenvierten Manchester City (66 Zähler), dazwischen liegt noch Manchester United (65). Immerhin bleibt eine Restchance, da beide Manchester-Clubs am Wochenende patzten. Man City (mit Kevin De Bruyneund Vincent Kompany, die beide 90 Minuten auf dem Platz standen) kam beim Vorletzten FC Middlesbrough nur zu einem 2:2, Man United (ohne Marouane Fellaini) musste sich daheim gegen den Drittletzten Swansea City mit einem 1:1 begnügen. Für die Mannschaft von José Mourinho dürfte es fast einfacher sein, sich über die Europa League für die Königsklasse zu qualifizieren. (dpa/mv)