„Matchfixing“ bestätigt? – „Die Küche ist bestellt“

Dejan Veljkovic, Dirk Huyck und Thierry Steemans. | Photo News

Wie konnte Spielermakler Dejan Veljkovic einen Einfluss auf die Partie zwischen dem KV Mechelen und Waasland-Beveren nehmen? Lange stand vor allem diese eine Frage im Raum, die nun beantwortet zu sein scheint. Erst packte Mittelfeldspieler Olivier Myny (Ex-Beveren) aus und bestätigte „Kontakte“ vor dem Spiel, dann geriet Dirk Huyck, der Präsident von Waasland-Beveren, immer mehr in den Fokus der Ermittler.

Am 5. März und 6. März, so meldet „Het Nieuwsblad“, soll es zu zwei Treffen zwischen Huyck und Veljkovic gekommen sein. Das erste in einer Autogarage von Huyck, das zweite im Küchenhandel von Huycks Frau.

Dass seine Telefongespräche abgehört wurden, wusste Huyck zu diesem Zeitpunkt nicht. Und so konnten die Ermittler Huyck nicht nur verfolgen, sondern die Treffen zwischen dem Beveren-Präsidenten und Veljkovic sogar genau beobachten. Wie die belgische Justiz vermutet, soll Veljkovic beim ersten Treffen ein Angebot gemacht haben bzw. einen Betrag (offenbar 200.000 Euro) genannt haben, um den Ausgang des letzten Spiels zu verfälschen.

Beim zweiten Treffen wurde der Deal dann möglicherweise beschlossen. Dafür spricht, dass Veljkovic den Küchenhandel nach fünf Minuten wieder verlassen hat – und den „Küchenkauf“ nicht für sich behielt. Denn eine Stunde später telefonierte er mit Thierry Steemans, dem noch immer in Untersuchungshaft sitzenden Finanzdirektor des KV Mechelen, und teilte mit: „Alles ist in Ordnung, die Küche ist bestellt.“

Für die ermittelnden Behörden geht es nun darum, herauszufinden, ob „die Küche ist bestellt“ nichts anderes als ein Code dafür war, dass das Spiel KV Mechelen gegen Waasland-Beveren tatsächlich manipuliert werden sollte. Warum sonst sollte Veljkovic ausgerechnet den KV Mechelen darüber informieren, dass er sich gerade eine neue Küche zugelegt hat? Und das ausgerechnet bei der Frau des Präsidenten von Waasland-Beveren… (mn)