Nach Schießerei in Straßburg: Höhere Wachsamkeit auf belgischen Weihnachtsmärkten

Nach den Schüssen auf dem Weihnachtsmarkt in Straßburg rief Frankreich die höchste Terrorwarnstufe aus. | afp



Das gilt vor allem für Brüssel: Bürgermeister Philippe Close (PS) traf sich am Mittwochmorgen mit dem Korpschef der Polizei und den Sicherheitsdiensten der Stadt, um die Lage zu erörtern. Auf dem Brüsseler Weihnachtsmarkt „Plaisirs d‘hiver“ gilt jedenfalls erhöhte Wachsamkeit: Zusätzliche Polizisten werden in den Straßen der Innenstadt eingesetzt.

Nach Angaben der Bedrohungsbehörde Ocam gebe es keine Verbindung zwischen der Schießerei in Straßburg und unserem Land, versichert Justizminister Koen Geens (CD&V). Mit anderen Worten: Es gibt keinen Grund, die Terrorwarnstufe anzupassen. Der mutmaßliche Täter sei den belgischen Sicherheitsdiensten nicht bekannt. In den Datenbanken sei keine Spur von ihm gefunden worden, so Geens. Es gebe auch keine Anzeichen dafür, dass Belgien ins Visier genommen werden könnte.

Premier Charles Michel drückte Frankreich sein Mitgefühl. „All meine Unterstützung für unsere französischen Freunde, die wieder einmal von Horror und Feigheit getroffen wurden. Meine Gedanken an die Opfer und ihre Familien“, schrieb Michel auf Twitter. Anlässlich einer Schweigeminute in der Kammer verurteilte der Premier am Mittwochnachmittag „eine abscheuliche Tat, der unschuldige Menschen auf einem Weihnachtsmarkt traf. Erneut hat die Barbarei zugeschlagen. Dieser Anschlag erinnert uns an die Tragödie, die wir in Brüssel erlebt haben. Unsere Freiheit ist ihren Grundfesten erschüttert.“ Auch Außenminister Didier Reynders (MR) sprach den Angehörigen der Opfer der Schießerei sein Beileid aus. „Meine Gedanken sind bei den Familien und Freunden der Opfer der Schießerei in Straßburg. Wir sind solidarisch mit unseren französischen Freunden“, twitterte er.

Das EU-Parlament, das in dieser Woche in Straßburg tagt, war am Dienstagabend über Stunden komplett abgesperrt. (gz/belga)

Lesen Sie dazu:Pascal Arimont in Straßburg: „Durften EU-Parlament nicht verlassen“