Mehr Touristen in Ostbelgien

Viele belgischen Gäste kommen für ein Wochenende. Auch die Rad-Touristen bleiben oft nicht mehr als ein oder zwei Nächte in Ostbelgien. | GE-Archiv

Dies geht aus den aktuellen Zahlen des Wirtschaftsministeriums hervor. „Mit insgesamt 407.116 gebuchten Nächten stellen wir fest, dass wir bereits jetzt das Ziel überschritten haben, das wir uns eigentlich für das Jahr 2019 gesetzt hatten, nämlich die Übernachtungszahlen auf 400.000 zu steigern“, erläutert Tourismusministerin Isabelle Weykmans (PFF). Der Grund dafür sei ein sich gut entwickelnder Markt, begünstigt durch getätigte öffentliche Investitionen, beispielsweise bei den Radwanderwegen, die durchgeführte Qualitätssteigerung bei den privaten Anbietern sowie das Außenmarketing Ostbelgiens durch die Tourismusagentur.

In diesem Zusammenhang lobte die Ministerin ebenfalls die hohen Investitionen, die Betreiber von Ferienwohnungen sowie Hotels in den letzten Jahren getätigt haben. „Touristen werden in Ostbelgien gut empfangen und können langfristig an die Region gebunden werden.“ Letztes Jahr kamen knapp 167.000 Gäste in die Deutschsprachige Gemeinschaft. Damit kommen auf einen Einwohner zwei Touristen. Durchschnittlich bleiben diese fast zweieinhalb Nächte. „Für die belgischen Gäste sind wir noch immer ein Naherholungsgebiet. Viele kommen für ein Wochenende. Aber auch die Rad-Touristen, die auf der Vennbahn unterwegs sind, bleiben oft nicht mehr als ein oder zwei Nächte in Ostbelgien. Wir stellen jedoch seit der Eröffnung fest, dass die Vennbahn noch stets mehr Gäste in die Region lockt,“ erklärt die Ministerin.

Hinzu komme, dass die Statistiken der Ferienwohnungen nur als Stichprobe erhoben werden. Gerade diese würden in der Ferienzeit auch auf Wochenbasis gebucht – würden aber nicht vollständig in den Statistiken erfasst. „Wir können daher davon ausgehen, dass die realen Kennzahlen im Tourismus sogar noch höher liegen,“ so Weykmans. Die Bedeutung der Ferienwohnungen zeigt sich etwa bei der Verteilung der Nächte auf die verschiedenen Unterkunftskategorien im Einzugsgebiet des „Haus des Tourismus Hohes Venn“ in Malmedy. Danach buchten 34 Prozent der Gäste eine Ferienwohnung – und verbrachten dort 46 Prozent der Nächte.

Die Verweildauer in den Gemeinden der Eifel liegt höher als die im Eupener Land. Denn während die Eifel mehr Urlauber anzieht, buchen sich im Norden mehr Geschäftsreisende ein. Immerhin lag die Verweildauer im vergangenen Jahr schon wieder höher als 2015. Auch bei der Herkunft der Gäste gibt es Unterschiede: In den Gemeinden der Eifel waren 2016 rund 67 Prozent der Gäste Belgier, während es im Norden knapp die Hälfte waren.

Vor allem die Gemeinde Bütgenbach hat den Angaben zufolge in den vergangenen zwei Jahren bei den Übernachtungszahlen signifikant zugelegt. Innerhalb von zwei Jahren stiegen die Übernachtungszahlen um 63 Prozent – auf 106.025 Übernachtungen im letzten Jahr. Dabei sind die Zahlen des Sport- und Freizeitzentrums Worriken nur zum Teil einberechnet. Auch hier wurden 2016 zusätzlich mehr Bungalows und mehr Nächte im Sportshouse gebucht. Den zweithöchsten Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet Eupen mit knapp 6.000 Übernachtungen mehr.

Alleine die Einnahmen aus dem Übernachtungstourismus stiegen damit im letzten Jahr auf 21,5 Millionen Euro – im Vergleich zu den 19,5 Millionen im Jahr 2015 – und überschritten somit ebenfalls das für 2019 gesetzte Ziel von einer Steigerung der Bruttowertschöpfung auf 20 Millionen Euro.

Für das gesamte Gastgewerbe liegen bislang nur die Zahlen aus dem Jahr 2015 vor. Danach gab es auch hier einen Zuwachs der Bruttowertschöpfung auf 35 Millionen Euro insgesamt. (red/sc)