Mit T-Roc auf SUV-Welle

Volkswagen geht bei sportlichen Geländewagen mit dem Neuling in die Offensive. Europas größter Autobauer stellte am Comer See in Italien den SUV T-Roc vor. Neue SUV seien ein wichtiger Bestandteil der „Modelloffensive“ insgesamt von VW, sagte VW-Markenchef Herbert Diess bei der Präsentation. Der Anteil der sportlichen Geländewagen (SUV) am Gesamtmarkt werde Prognosen zufolge in den kommenden Jahren weiter stark steigen.

VW steigt mit dem neuen Auto ins wachsende Segment der kleinen Geländewagen ein. Das Fahrzeug orientiert sich nach Angaben des Unternehmens bei den Abmessungen am Golf. Der Wagen soll im November auf den Markt kommen. Der Einstiegspreis liege „um die 20 000 Euro“, sagte Diess.

Volkswagen will seine SUV-Angebotspalette in den kommenden Jahren mehr als verdoppeln und damit auch gegenüber der Konkurrenz aufholen.

Der T-Roc soll die Lücke zwischen dem 2018 erwarteten Polo-SUV und dem größeren VW Tiguan schließen. Im Angebot beim T-Roc sind sowohl Benzin- als auch Dieselmotoren.

Die SUV-Offensive ist Teil der Ende 2016 vorgestellten neuen Konzernstrategie, die auch Reaktion auf den Diesel-Abgasskandal ist.

VW will mittel- und langfristig die Elektromobilität sowie Mobilitätsdienstleistungen rund ums Auto massiv erweitern. Mit dem Ausbau des SUV-Angebots will VW die Ertragskraft steigern, auch um den Umbau des Konzerns zu bezahlen. Die Bereitschaft von SUV-Kunden höhere Preise zu zahlen, finanziere die notwendigen Innovationssprünge in der Automobilindustrie, sagte VW-Chefstratege Thomas Sedran im vergangenen Jahr im VW-Magazin „Shift“.

Sportliche Geländewagen, mit denen die Branche viel Geld verdient, sind nach wie vor in Europa Verkaufsschlager mit zweistelligen Zuwachsraten bei den Neuzulassungen.

Bei Umweltverbänden allerdings stoßen SUV vor allem in Deutschland seit langem auf Kritik. Anstatt spritsparende und saubere Fahrzeuge zu präsentieren, überschwemme der VW-Konzern die Städte mit SUVs, sagte der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch.

Der Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Uni Duisburg-Essen dagegen sagte der dpa, der T-Roc sei für VW „absolut richtig“. Die SUV seien mittlerweile wichtiger als die Golf-Klasse, vor allem kleinere Modelle würden zunehmend nachgefragt. „Was auf der Wunschliste bleibt, ist die Elektroversion des

T-Roc.“ (dpa)