Alkoholismus – gibt es Hilfe?

Am 18. März fand im Pfarr- und Kulturheim Weywertz ein Vortragsabend der Gruppe Anonyme Alkoholiker (AA) Bütgenbach statt. Als Gastreferent war Dr. Arnold Wieczorek, Chefarzt der AHG-Kliniken Daun, anwesend. Er ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Seine Spezialgebiete sind die Suchtmedizin, Medikamenten- und Alkoholabhängigkeit und Depressionen.

In den AHG-Kliniken Daun befinden sich stationäre Einrichtungen zur medizinischen und therapeutischen Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen sowie den begleitenden psychischen und psychosomatischen Erkrankungen.

Wer ist die Selbsthilfegruppe AA?

Den folgenden Text habe ich dem Flyer „Zusammenarbeit von Anonymen Alkoholikern mit anderen Institutionen, um Alkoholikern zu helfen“, entnommen: „Anonyme Alkoholiker sind eine Gemeinschaft von Männern und Frauen, die miteinander ihre Erfahrung, Kraft und Hoffnung teilen, um ihr gemeinsames Problem zu lösen und anderen zur Genesung von Alkoholismus zu verhelfen. Die einzige Voraussetzung für die Zugehörigkeit ist der Wunsch, mit dem Trinken aufzuhören. Die Gemeinschaft kennt keine Mitgliedsbeiträge oder Gebühren; sie erhält sich durch eigene Spenden. Die Gemeinschaft AA ist mit keiner Sekte, Konfession, Partei, Organisation oder Institution verbunden; sie will sich weder an öffentlichen Debatten beteiligen, noch zu irgendwelchen Streitfragen Stellung nehmen. Unser Hauptzweck ist, nüchtern zu bleiben und anderen Alkoholikern zur Nüchternheit zu verhelfen.“

Die Al-Anon- Familiengruppen

Angehörige eines alkoholsüchtigen Familienmitgliedes, die versuchen zu helfen, müssen immer irgendwann ihre Machtlosigkeit eingestehen.

Bill W., Mitbegründer der Anonymen Alkoholiker, sagt: „Jede Familie, Frau und Kinder, die gezwungenermaßen Jahre hindurch mit einem Alkoholiker zusammenleben mussten, werden unausweichlich selbst seelisch gestört und sehen daher viele Dinge verzerrt. Dagegen sind sie machtlos“.

Ich muss gestehen, dass ich bis zu diesem Informationsabend am 18. März noch nie etwas von der Al-Anon-Gruppe gehört habe. Ich zitiere aus dem Flyer: „Alkoholismus – eine Krankheit der ganzen Familie“: „Die Al-Anon-Familiengruppen sind eine Gemeinschaft von Verwandten und Freunden von Alkoholikern, die ihre Erfahrung, Kraft und Hoffnung miteinander teilen, um ihre gemeinsamen Probleme zu lösen. Wir glauben, dass Alkoholismus eine Familienkrankheit ist und dass eine veränderte Einstellung die Genesung fördern kann. Während die meisten von uns wissen, dass Alkoholismus eine Krankheit ist, erkennen doch zu wenige, dass es sich um eine „Familienkrankheit“ handelt, von der in jeder Familie drei bis vier Personen seelisch, geistig und oft auch körperlich betroffen werden können. Die Al-Anon-Gruppen geben uns die Zusicherung, dass keine Lage zu schwierig, keine Verzweiflung zu groß ist, um nicht überwunden werden zu können. Al-Anon bietet Hilfe an, Familien und Freunde von Alkoholikern erfahren Hoffnung und Freundschaft.“

Was können die Anonymen Alkoholiker bieten?

„Von den AA dürfen Sie keine „Behandlung“ im medizinischen, kirchlichen oder sozialen Sinne erwarten. Wir haben weder die finanziellen Mittel noch die Befugnis, Sie bei der Arbeitssuche, bei der Wiederherstellung Ihrer Familienbeziehung oder bei der Lösung eines jener vielen sozialen Probleme zu unterstützen. Hierbei werden Ihnen Ärzte und Fürsorger des Gesundheits- und Sozialwesens behilflich sein. Die AA bieten Ihnen jedoch die wichtigste Hilfe: Die gegenseitige Aussprache, die Gemeinsamkeit der Erfahrungen und die ständige Hilfsbereitschaft zu jeder Tages- und Nachtzeit. Bei den Anonymen Alkoholikern werden Sie vorbehaltlos akzeptiert. In unserer Gemeinschaft werden Sie lernen, sich wieder sicher im Leben zu bewegen, sodass Sie schließlich wieder als vollwertiges Mitglied der menschlichen Gesellschaft anerkannt werden“.

Welchen Menschen begegnen Sie in dieser Gemeinschaft?

„Bei den Anonymen Alkoholikern werden Sie Leute jeden Standes, jeder Religion und Geisteshaltung, jeder Herkunft und Nationalität, alte und junge Männer und Frauen antreffen. Ihnen allen ist eines gemeinsam: Sie können keinen Alkohol vertragen und versuchen, in der Gemeinschaft auf möglichst natürliche und wirksame Weise ihre Krankheit zum Stillstand zu bringen“. (uz)