Eine Lex Arthur Spoden?

Die definitive Besetzung der Stelle des BRF-Direktors scheint die gleiche Wende zu nehmen wie seinerzeit die für den Generalsekretär der Euregio (ich schrieb damals: »Eine Lex Hans Niessen?«). Auch diese Stelle war »europaweit« ausgeschrieben worden und endete – wie man weiß – im hiesigen »Postengeschacher«. Dem andere Mitglieder der Euregio dann allerdings ein baldiges Ende bereiteten. Mit entsprechenden Kosten… In der Ausgabe des Grenz-Echos vom 17. Dezember 2011 stand nun zu lesen, dass der bisherige Verwaltungschef und Direktor »ad interim« des BRF einer der beiden verbleibenden Kandidaten für den definitiven Direktionsposten des Senders sei. Die Entscheidung des Verwaltungsrates sei aber von Ende Dezember auf Ende Januar verschoben worden, aus welchen Gründen auch immer. Beim BRF konnte man am selben Tag aber auch online lesen (und am nächsten Tag hören), dass Herr Spoden bei der Stadtratssitzung vom 23.1. seinen Rücktritt als Eupener Stadtrat verkünden wird. Vielleicht nur ein unglücklicher Zufall. Der Direktor »ad interim« des BRF, der viele Jahre Mandatar der CSP war und dann – in Ermangelung eines aussichtsreichen Listenplatzes – zur SP (bzw. SP+…) überwechselte, hatte schon zu Anfang seines »Interregnums« Ende 2010 Interesse bekundet, das Amt dauerhaft zu besetzen. Grundsätzlich ist dagegen nichts einzuwenden, vorausgesetzt, man erfüllt die Anforderungen für das Amt. Dazu war m.W. bei der ersten Ausschreibung noch ausdrücklich eine (BRF-)Journalisten-Prüfung erforderlich, die ihm aber – dem Vernehmen nach – mehrfach nicht »gelungen« ist. Was nicht passt, kann aber immer auch passend gemacht werden. Wurde aus diesem Grunde dann die zweite Ausschreibung etwas breiter gefasst?: »Erfahrung als Führungskraft ODER im Bereich Journalismus«, »Managementkenntnisse ODER journalistische Qualifikation«, u.a.m.. Vielleicht auch nur ein Zufall. Die Ernennungen in der DG haben so leider auch immer ein »Gchmäckle«, und man könnte den Eindruck gewinnen, dass der Ministerpräsident – ähnlich wie seine Genossen in Lüttich oder Charleroi – systematisch alle wichtigen Posten im »Fürstentum« auch entsprechend besetzt, sei es nun mit Parteisoldaten und/oder mit ihm »geneigten« Personen, um alles unter Kontrolle zu halten. Es wundert schon, dass die anderen Parteien das scheinbar so auch ständig mitmachen. Oder gibt es da vielleicht Kompensationen? Ich wünsche dem PFF-geführten BRF-Aufsichtsrat jedenfalls ein glückliches und gerechtes Händchen bei der definitiven Besetzung des BRF-Direktorenpostens.