DG-Regierung beschließt den Ankauf des Burgareals in St.Vith

<p>Grabungen im Juni und November 2020 haben die Teilumrisse einer mittelalterlichen Burg in St.Vith zu Tage gebracht.</p>
Grabungen im Juni und November 2020 haben die Teilumrisse einer mittelalterlichen Burg in St.Vith zu Tage gebracht. | Archivfoto: Mikavision

Bereits im Oktober konnte die langwierige Enteignungsprozedur verhindert werden, indem die DG-Regierung eine gütliche Einigung mit dem bisherigen Eigentümer des Burgareals in St.Vith erzielte. Am Donnerstag handelte die Regierung nun ihrerseits den letzten administrativen Schritt ab und beschloss den Ankauf des Grundstückes der archäologischen Stätte. Damit geht die Burg St.Vith in den Besitz der DG über und der Weg für wichtige Arbeiten zum Erhalt dieser historischen Fundstätte geebnet.

„Darauf haben wir monatelang mit ganzer Kraft hingearbeitet“, wird die zuständige Ministerin Isabelle Weykmans in dem Schreiben zitiert. Die PFF-Politikerin zeigt sich darin erleichtert darüber, dass sie die Enteignung jetzt endgültig ad acta legen kann und das Dossier eine bedeutende Hürde nimmt. „Als die Verhandlungen zum Kauf ins Stocken gerieten, sahen wir uns gezwungen, die Enteignungsprozedur zu starten, gaben aber nie die Hoffnung auf eine gütliche Einigung auf, die das langwierige Enteignungsverfahren sparen würde, welches sich sicherlich noch weiter nachteilig auf den Zustand der archäologischen Stätte ausgewirkt hätte. Nun werden wir die Kaufakte umgehend notariell beglaubigen lassen, um den Kauf abzuschließen.“

Der gütliche Kaufpreis umfasst laut dem Pressebericht 1.120.000 Euro für die Parzelle rund um die freigelegte Burg in St.Vith. Dabei basiert der Betrag auf einer Schätzung des Expertenbüro Gexham und berücksichtigt alle entstandenen Kosten. Zudem ist dieser an den Bedingungen geknüpft, dass der bisherige Eigentümer keine weiteren Handlungen oder Arbeiten auf der Parzelle durchführen darf, da sie im bestehenden Zustand verkauft wird. „Viel wichtiger ist jedoch, dass die DG nun mehr Möglichkeiten hat, um wichtige Bodensanierungsmaßnahmen an dem Burgareal durchführen zu lassen, um so die Grundlage für eine dritte Grabung zu schaffen und anschließend weitere Maßnahmen zum Erhalt der Stätte“, heißt es.

Die Komplexität hinter einer solchen Akte dürfe nicht außer Acht gelassen werden, weshalb die DG als größte Behörde der Region die Kaufverhandlungen für die Stadt St.Vith übernommen habe, heißt es in dem Schreiben. Infolgedessen werde das Burgareal in einem weiteren Schritt in den Besitz der Stadt übergehen. „Es gibt noch einiges zu tun, bevor das Areal der breiten Bevölkerung zugänglich gemacht werden kann. Ich denke, wir sind uns alle einig darüber, welches Potenzial am Fuße der Stadt liegt. Nicht nur für St. Vith, sondern für die gesamte Region kann aus der Grabungsstätte ein Anziehungspunkt werden, der ganz Ostbelgien kulturhistorisch und touristisch stärken wird“, so Isabelle Weykmans.

Für den Winter wurden die Befunde erneut durch die Gemeinde gesichert, darauf folgen dann im kommenden Jahr die Sicherungs- und Entseuchungsarbeiten unter Berücksichtigung der Vorgaben der Wallonischen Region sowie anschließend die dritte Grabung. (red/calü)

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