[Video] „Anatomie eines Falls“ räumt beim Europäischen Filmpreis ab

<p>Regisseurin Justine Triet erhält ihre Auszeichnung in der Kategorie „European Director“ für den Film „Anatomie eines Falls“ bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises.</p>
Regisseurin Justine Triet erhält ihre Auszeichnung in der Kategorie „European Director“ für den Film „Anatomie eines Falls“ bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises. | Foto: Annette Riedl/dpa

Beim Europäischen Filmpreis in Berlin hat der Justizthriller „Anatomie eines Falls“ über eine Schriftstellerin unter Mordverdacht gleich in mehreren Kategorien abgeräumt. Das Drama der französischen Filmemacherin Justine Triet gewann am Samstagabend in Berlin die Auszeichnung als bester europäischer Film des Jahres, zudem erhielt es Preise für die Regie und das Drehbuch. Die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller (45) setzte sich als beste Darstellerin für ihre Hauptrolle in „Anatomie eines Falls“ durch. Außerdem erhielt der Film, der seit November im Kino läuft, eine Trophäe für den besten Schnitt - der Preis wurde schon vor der Gala bekannt gegeben.

<p>Mads Mikkelsen erhält seine Auszeichnung in der Kategorie „European Actor“ für den Film „The Promised Land“ bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises, während er live zugeschaltet wird.</p>
Mads Mikkelsen erhält seine Auszeichnung in der Kategorie „European Actor“ für den Film „The Promised Land“ bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises, während er live zugeschaltet wird. | Annette Riedl/dpa

Als bester Darsteller wurde der dänische Schauspieler Mads Mikkelsen für seine Leistung im Film „Bastarden“ gekürt, der 58-Jährige wurde per Video zugeschaltet.

Belgische Co-Produktionen gingen leer aus: Das galt für „Io capitano“ des italienischen Regisseurs Matteo Garrone. Der Film handelt von der Reise von Seydou und Moussa, zwei Afrikanern, die beschließen, Dakar, die Hauptstadt des Senegal, in Richtung Europa zu verlassen. Sie durchqueren die Wüste, erleben den Horror der libyschen Gefangenenlager und machen die lebensgefährliche Überfahrt über das Meer.

Hier der Trailer zum Film

Auch keine Auszeichnung gab es für „Green Border“ der polnischen Filmemacherin Agnieszka Hollan, der trotz dreier Nominierungen in den Kategorien Bester Film, Beste Regie und Bestes Drehbuch leer ausging. Der Streifen ist eine Co-Produktion des Brüsseler Unternehmens Beluga Tree und führt den Zuschauer an die Grenze zwischen Belarus und Polen. Migranten, die versuchen, in die Europäische Union zu gelangen, treffen dort auf eine beispiellose geopolitische Krise. Und da war doch noch der französisch-belgische Film „Vincent doit mourir“ des französischen Regisseurs Stéphan Castang, der erfolglos im Rennen war um den Preis für die europäische Entdeckung des Jahres. In dem satirischen Thriller, der von der Lütticher Firma GapBusters co-produziert wurde, muss Hauptdarsteller Vincent Borel plötzlich fliehen, weil seine Entourage ihn umbringen will.

Der Europäische Filmpreis zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen der Branche. Die rund 4.600 Mitglieder der Filmakademie konnten in etlichen Kategorien über Preisträgerinnen und Preisträger abstimmen, ähnlich wie bei den Oscars in den USA. Im vergangenen Jahr wurde die Satire „Triangle of Sadness“ über eine Luxuskreuzfahrt als bester europäischer Film prämiert. Die britische Schauspielerin Vanessa Redgrave („Blow Up“) wurde für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Der ungarische Filmregisseur Béla Tarr („Sátántangó“) erhielt den Ehrenpreis des Präsidenten und des Vorstands der Akademie. Und die spanische Regisseurin Isabel Coixet („Das geheime Leben der Worte“) wurde für ihre Verdienste um das Weltkino prämiert. Der Europäische Filmpreis wird in der Regel abwechselnd in Berlin und einer anderen europäischen Stadt verliehen. (belga/dpa)

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