Klares Nein zur Anpassung des Schuljahresrhythmus in der DG

<p>Lydia Klinkenberg spricht sich gegen eine Veränderung der Schultaktung aus.</p>
Lydia Klinkenberg spricht sich gegen eine Veränderung der Schultaktung aus. | Foto: D. Hagemann

Diese Entscheidung folge einer umfassenden Sondierungsphase, in der über 70 Stellungnahmen von lokalen Akteuren eingeholt und wissenschaftliche Analysen durchgeführt wurden.

Die Diskussion entzündete sich an der Entscheidung der Französischen Gemeinschaft, den Schuljahresrhythmus zu ändern, was weitreichende Auswirkungen auf verschiedene Sektoren hätte. Lydia Klinkenberg betonte die Wichtigkeit einer breiten und ergebnisoffenen Diskussion, bevor eine solch weitreichende Entscheidung getroffen wird. Der Sondierungsprozess habe jedoch kein eindeutiges Bild ergeben, so die Ministerin. Viele Akteure äußerten Bedenken hinsichtlich der organisatorischen Herausforderungen einer Umstellung und konnten den Nutzen der Maßnahme nicht abschließend beurteilen. Ein von der University of Surrey erstelltes chronobiologisches Gutachten habe ergeben, dass es zwar sinnvoll sein könnte, Ferienzeiten in den Winter zu verlegen, jedoch keine wissenschaftlichen Belege für oder gegen den 7/2-Rhythmus der Französischen Gemeinschaft existierten. Die Experten empfahlen eine wissenschaftliche Begleitung dieses Modells und eine ganzheitliche Betrachtung der Schulzeitgestaltung.

Eine repräsentative Online-Befragung zur Bildungsvision 2040 habe zudem gezeigt, dass die Meinungen in der ostbelgischen Bevölkerung zum Thema Schuljahresrhythmus sehr unterschiedlich sind. Eine Mehrheit sprach sich gegen eine Veränderung aus, auch nach der Anpassung in der Französischen Gemeinschaft.

Ministerin Klinkenberg sehe dringenderen Handlungsbedarf in anderen Bereichen, wie der Unterstützung der Schulen in der Digitalisierung und im Umgang mit Heterogenität. Angesichts der jüngsten PISA-Ergebnisse liege der Fokus auf der Steigerung der Bildungsqualität und der Förderung von Kompetenzen, die für die Zukunft der Schüler relevant sind.

Die Umstellung des Schuljahresrhythmus wäre mit erheblichen organisatorischen und dienstrechtlichen Anpassungen verbunden, was in Zeiten des akuten Lehrermangels als unverantwortlich angesehen wird. Auch müssten zahlreiche Sektoren Vorkehrungen treffen, insbesondere im Bereich der Kinderbetreuung und Freizeitgestaltung.

Die Ministerin betont, dass die Umsetzung der Bildungsvision und die Erreichung der Ziele wie Chancengleichheit, Förderung zukunftsorientierter Kompetenzen und Sicherung der hohen Bildungsqualität weiterhin Priorität haben. Die Umstellung des Schuljahresrhythmus wird daher als nachrangige Maßnahme betrachtet, um das Bildungssystem zukunftsfähig zu gestalten. (red/kupo)

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