„Herbstzauber“

„Herbstzauber“, ein Gottes Geschenk,

ich stets beim Anblick

des bunten Laubes daran denk,

Blätter in gelb, rot oder braun,

einfach herrlich an zu schau'n.

Jeder Baum, jedes Blatt

zieht mich in seinen Bann,

von so viel Schönheit,

ich meinen Blick

nicht abwenden kann.

 

Die Tiere des Waldes

werden jetzt reich beschenkt,

Gott an jedes einzelne

von ihnen denkt,

mit Früchten, Pilzen und auch Beeren,

sie werden diese Schätze

sicher heiß begehren.

 

Der Tisch der Natur ist auch

für uns Menschen reichlich gedeckt,

vielleicht habe ich den Gedanken,

Gott zu danken, geweckt?

Wenn beim Spaziergang

die herbstlichen Sonnenstrahlen

uns wärmen,

kann ich nur noch

vom „Herbstzauber“ schwärmen.

Kommentare

  • Ich kenne keinen eindringlicheren Text zu Ihrer Anregung, „Gott zu danken“, als das Zwiegespräch zwischen Gott und dem Kriegsheimkehrer Beckmann, dem Protagonisten im Drama von Wolfgang Borchert, “Draußen vor der Tür”.

    Heute aktueller denn je…

    Vielleicht weckt dies ja auch den einen oder anderen Gedanken bei Ihnen, Frau Theissen? Gleichwohl wünsche ich Ihnen weiterhin einen schönen Herbstzauber!

    “BECKMANN: Ach, du bist also der liebe Gott. Wer hat dich eigentlich so genannt, lieber Gott? Die Menschen? Ja? Oder du selbst?
    GOTT: Die Menschen nennen mich den lieben Gott.
    BECKMANN: Seltsam, ja, das müssen ganz seltsame Menschen sein, die dich so nennen. Das sind wohl die Zufriedenen, die Satten, die Glücklichen, und die, die Angst vor dir haben. Die im Sonnenschein gehen, verliebt oder satt oder zufrieden – oder die es nachts mit der Angst kriegen, die sagen: Lieber Gott! Lieber Gott! Aber ich sage nicht Lieber Gott, du, ich kenne keinen, der ein lieber Gott ist, du!
    GOTT: Mein Kind, mein armes –
    BECKMANN: Wann bist du eigentlich lieb, lieber Gott? Warst du lieb, als du meinen Jungen, der gerade ein Jahr alt war, als du meinen kleinen Jungen von einer brüllenden Bombe zerreißen ließt? Warst du da lieb, als du ihn ermorden ließt, lieber Gott, ja?
    GOTT: Ich hab ihn nicht ermorden lassen.
    BECKMANN: Nein, richtig. Du hast es nur zugelassen. Du hast nicht hingehört, als er schrie und als die Bomben brüllten. Wo warst du da eigentlich, als die Bomben brüllten, lieber Gott? Oder warst du lieb, als von meinem Spähtrupp elf Mann fehlten? Elf Mann zu wenig, lieber Gott, und du warst gar nicht da, lieber Gott. Die elf Mann haben gewiß laut geschrien in dem einsamen Wald, aber du warst nicht da, einfach nicht da, lieber Gott. Warst du in Stalingrad lieb, lieber Gott, warst du da lieb, wie? Ja? Wann warst du denn eigentlich lieb, Gott, wann? Wann hast du dich jemals um uns gekümmert, Gott?”

    (Wolgang Borchert - Auszug aus “Draußen vor der Tür”)

  • Dieter, jetzt ist gut, du machst dich nur lächerlich. Zitieren kann jeder, hier also etwass für dich, Hezel und Schleck: "Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen, und worüber man nicht reden kann, darüber soll man schweigen" (Wittgenstein). Ihr redet (mit) über alles; selbst Götter beschränken sich jedoch auf gewisse Bereiche, im Gegensatz zu euch.
    Warum zum TEUFEL lässt das Grenz-Echo das zu? Jedesmal wenn ein Kommentar von euch erscheint riecht es nach Schwefel!

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