Viel Eupener Fußvolk in tollen Kostümen

<p>Bunt und gut gelaunt: Das waren viele Zugteilnehmer.</p>
Bunt und gut gelaunt: Das waren viele Zugteilnehmer.


Die einzigen, die nicht mitziehen durften, aus Sicherheitsgründen, waren die Pferde und ihre Wagen.

Besonders fröhlich, laut und bunt bahnte sich die Zugspitze den Weg durch die Straßen. De Klötschbülle, De Männeleins und De Thekenkleber. Beeindruckende Wagen, viel Fußvolk in tollen Kostümen. Immer wieder scherten Paradiesvögel, Marsmenschen und Dschungelbewohner aus, um mit Karnevalsfreunden am Straßenrand zu tanzen und zu schunkeln. Viel Ermunterung brauchten die Umstehenden nicht, wie anhaltende Alaaf-Rufe bewiesen. Etliche von ihnen waren in aufwendigen Kostümen erschienen, ob als Clown vom Scheitel bis zur Sohle, oder als Indianer in voller Kriegsbemalung. Ein Regencape gehört für fast alle dazu.

Lautstark wurden die Grömmelklopper und die Schubbejacke begrüßt. Ein Tänzchen mit Lappländern und Fliegenpilzen absolviert. Und schon wieder durfte über die Vielfalt der Motive und Kostüme gestaunt werden. Die Bienchen – Et kleinste Eupener Völkchen, führte die Gruppe „In the Summertime“ durch die Straßen. „Zickenalarm“ lösten die Sherlocks aus. Mit „A night before Kitsch-Mas“ erinnerten Die Gallier daran, dass Weihnachten noch nicht sehr lange her ist, und zeigten den übrig gebliebenen vertrockneten Kitsch.

Viel Zeit für kritische Betrachtungen blieb den Karnevalsfreunden nicht, denn schon rückte die Königliche Landwirtschaftliche Jugendvereinigung Eynatten an. Wohl die größte und lauteste und die meiste Hochstimmung verbreitende Gruppe im Rosenmontagszug. Ihre rollende Disco mit DJ Patrice on Tour brachte nicht nur den Zug zum Beben, sondern auch die ganze Umgebung. Ganz hingerissen bemerken die beiden 13-Jährigen, Zoé und Claire: „Das ist die absolute Spitzengruppe, mein Favorit.“ Doch auch bei der Après Ski Gruppe der KKG Berger Block tanzten die Teenies mit.

Wagen und Gruppen wechselten sich ab. „Die Gruppen haben einige Teilnehmer mehr als in den Vorjahren“, meinten erfahrene Karnevalisten unter den Zuschauern. Auffällig sei, wie viele Kinder im Kinderwagen im Zug mit dabei sind. „Überhaupt erstaunlich, wie viel junges Volk am Zug teilnimmt oder als Zuschauer dabei ist.“ Verständlich, dass sich auch die Musik dem Geschmack der jungen Karnevalisten angepasst habe. „Aber ein wenig mehr echte traditionelle Karnevalsmusik wäre uns schon lieb“, verrieten zwei als Gärtnerin erschienene Damen.

Als noch sehr traditionell empfinden aus Flandern, Holland und Deutschland angereiste Zuschauer den Eupener Rosenmontagszug. „Sogar Rotkäppchen und der Wolf sind dabei, und die guten alten Schlümpfe.“ Es gehe in erster Linie darum, fröhlich und ausgelassen zu feiern. „Das finde ich gut“, sagte eine junge Frau aus Heerlen. Etwas mehr traditionelle Karnevalsmusik würde sie sich dennoch wünschen. Was ihr nicht so gut gefalle: „Fast jeder Zugteilnehmer hat ein Glas oder eine Flasche Bier in der Hand.“ Alkoholisierte Karnevalisten waren dennoch nicht zu sehen, selbst als der Zug sich auf dem Rückweg befand.

Rosenmontagszug in Eupen

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