Ostbelgische Pioniere (2)

Ein Pionier in der ostbelgischen Musikwelt war Albert Veithen. Die Musikakademie St.Vith hat ihm vieles zu verdanken- und er ihr so manches graue Haar. Er unterrichtete Notenlehre, Klavier und Gesang mit Hingabe und einem Hang zur Perfektion, der manche Schüler überforderte, andere zu Höchstleistungen antrieb.

Viele ostbelgische Dirigenten, Musiklehrer und Berufsmusiker waren bei ihm in der Schule. Er organisierte „Offenes Singen“ und gründete die Bewegung „Jugend und Musik“ und den „Singkreis Vera Musica“. Dieser Chor, mit einem Repertoire von der Renaissance bis zur Moderne und Sängerinnen und Sängern, von Burg-Reuland bis Elsenborn, erhielt beim „Europäischen Musikfestival für die Jugend“ in Gent den ersten Preis. Lieber Albert, wenn du die Himmlischen Chöre dirigierst, dann lass auch mal fünf grade sein, damit Cherubim und Serafim nicht verzweifeln! Die Leute von AVES-Ostkantone, Eifler und Eupener, widmeten ihre Freizeit der Vogelbeobachtung und dem Naturschutz. Mit ihrer Begeisterung für den Grauschnäpper, den Tannenhäher, Sperber und Kleiber waren sie selbst „komische Vögel“, aber allesamt Experten… und manchmal auch Winnetous, wenn sie einem illegalen Vogelfänger das Handwerk legten. Ihre Freude an der Natur und ihr Engagement gingen aber einher mit Frust, Frust, Frust.

Wie viele Schreiben an die Bürgermeister- und Schöffenkollegien blieben unbeachtet, wie viele Mahnungen zu mehr Naturschutz verhallten wie Kassandras Ruf! Aber sie resignierten nicht und opferten weiterhin ihre Freizeit und ihre Nerven, und dafür danke ich ihnen.

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