„Yellow Tigers“ trotz Niederlage im Achtelfinale dabei

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Starke Annahme: Celine Van Gestel (Mitte) und Britt Herbots. | Foto: belga

Einen Tag nach der 0:3-Niederlage gegen die Ukraine erwies sich auch Polen als zu stark für die „Yellow Tigers“. In ihrem vierten Gruppenspiel bei der Europameisterschaft mussten die belgischen Volleyballerinnen am Dienstag in Gent eine weitere 0:3-Niederlage hinnehmen: 22:25, 23:25 und 21:25 hieß es am Ende aus Sicht der Belgierinnen, die im dritten Satz einen Matchball abwehrten, ehe Polen das Spiel endgültig für sich entschied.

Trotz der beiden jüngsten Niederlagen haben die Belgierinnen in ihrer Vorrundengruppe den vierten Platz und damit die Teilnahme am Achtelfinale bereits vor den letzten Gruppenspielen sicher. Nach der 1:3-Niederlage der Slowakei am Mittwoch gegen die Ukraine können die „Yellow Tigers“ nicht mehr vom vierten Platz verdrängt werden. „Wir haben die beiden Spiele gewonnen, die wir gewinnen mussten“, meinte Belgiens Trainer Trainer Kris Vansnick.

Polen dominierte das Spiel von Anfang an und lag ständig mit drei bis sieben Punkten vorne. Am Ende des ersten Satzes kamen die „Tigers“ wieder bis auf einen Punkt heran (19:20), ehe die Polinnen den Sack zu machten. Der zweite Satz verlief nach einem ähnlichen Szenario. Die Belgierinnen trafen vor allem auf ein kollektiv starkes Polen. Sie selbst mussten sich vor allem auf die Klasse von Britt Herbots verlassen. Obwohl sich der Rückstand am Ende des zweiten Satzes wieder verringerte, gewannen die Polinnen auch diesen Durchgang knapp.

Die „Tigers“ schienen aus den Fehlern, die sie gegen die Ukraine gemacht hatten, nicht gelernt zu haben. Wieder prägten viele einfache Fehler das Spiel der Gastgeberinnen. Im dritten Satz kämpfte sich Belgien nochmals von 17:23 auf 20:23 heran, doch kurz darauf verwertete Polen den zweiten Matchball. Für Unmut auf Seiten der Belgierinnen sorgte zudem eine Szene im dritten Satz beim Stand von 14:13 für Belgien: Der Videoschiedsrichter erkennt eine Blockberührung der Polinnen, doch der portugiesische Schiedsrichter widerspricht diesem Einwand. Celine Van Gestel diskutiert mit dem Unparteiischen und sieht die Gelbe Karte. Statt 15:13 für Belgien steht es nun 14:14.

Fehlentscheidung bringt Belgien aus dem Konzept

Diese Fehlentscheidung brachte Belgien aus dem Konzept, Polen ging mit 18:15 in Führung. „Wir waren gegen Polen sicher nicht in der Favoritenrolle und können uns gegen eine solche Mannschaft keinen Vorwurf machen“, sagte Britt Herbots, die starke 22 Punkte erzielte. „Trotzdem bin ich ein bisschen enttäuscht, dass ich nicht mehr tun konnte. Wir standen vor einer schweren Aufgabe, haben aber sehr gut gespielt. Es ist schade, dass dann nichts daraus geworden ist. Auch der Schiedsrichter hat uns einen Punkt vorenthalten, ich kann nur hoffen, dass die CEV diesen Fall untersucht.“

„Vielleicht ist die Enttäuschung über das Ergebnis noch größer als nach dem Spiel gegen die Ukraine“, sagte Vansnick, „immerhin haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht, konnten lange Zeit in jedem Satz mit einem absoluten Spitzenland mithalten. Wir haben das Niveau erreicht, das wir wollten, haben viel weniger Fehler am Netz gemacht und waren konstanter.“

Zum Abschluss der Gruppenphase treffen die Belgierinnen am Donnerstag (20 Uhr) auf den zweimaligen Weltmeister Serbien. „Wir haben keine andere Wahl, als wieder unser Bestes zu geben, und dann werden wir sehen, wohin uns das führt“, sagt Vansnick – mindestens ins Achtelfinale, wo die Türkei aus Gruppe C warten wird. Eine  hohe Hürde, triumphierten die Türkinnen doch jüngst in der prestigeträchtigen Nations League. Seit 2013 verbesserten  sie bei den Europameisterschaften fast konstant ihr Abschneiden. Auf Platz sieben folgten vier (2015), drei (2017) und zwei (2019). Vor zwei Jahren sicherten sie sich erneut die Bronzemedaille. (belga/leo/tf)

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