Stille braucht Raum

Zur Ausstellung Un certain regard – Ein besonderer Blick von Claudine Mertens und Petra Michel-Neumann in der Bergkapelle in Eupen „In der Natur heilen die Wunden schnell.“ ist ein Satz von Susanne Visé, den sie für die Ansprache der Vernissage zur Ausstellung der beiden Künstlerinnen notiert.

Dieser Satz berührt mich zutiefst. Er spiegelt für mich die ganze Kraft, die diese beeindruckende Ausstellung in Bewegung bringt.

Die Künstlerinnen sind gemeinsam unterwegs in der Eupener Unterstadt. Die Spuren der Flutkatastrophe bleiben sichtbar, aber eine neue Lebendigkeit geht von den Werken der Malerinnen aus.

Ich sitze in der Stille dieser Kapelle. Nur das „Salve Regina“, welches aus den Lautsprechern ertönt, begleiten mich beim Ansehen der Kunstwerke. Auffallend ist für mich die hohe Sensibilität mit der sich die Kunstschaffenden diesem Thema widmen.

Meisterhaft gelingt ihnen jeweils ihre persönliche Sicht auf das gleiche Motiv. Exemplarisch nenne ich die Kirche St.Josef. Während Petra Michel-Neumann ihr Werk „St. Josef ein Fels in der Brandung“ nennt, bezeichnet Claudine Mertens ihre Arbeit als „Auflebende Unterstadt.“

Stilsicher setzen die beiden Künstlerinnen ihre jeweiligen Akzente.

Die insgesamt 40 Werke stellen eine Einladung zum Hinsehen dar.

Gerne nehme ich diese Einladung an.

Das Konzept „Atemholen für die Seele“ in der Bergkapelle geht auf.

Große Kunst, besinnliche Klänge und Meditationstexte von Pierre Stutz lassen uns Ruhe finden an diesem Ort.

Von den lauten Tönen möchte ich mich verabschieden. Hier gelingt mir das.

Die Stille braucht mehr Raum.

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