50.000 Besucher auf Wacken-Gelände - Viele treten Heimreise an

<p>Das Wacken Open-Air (WOA) gilt als größtes Heavy-Metal-Festival der Welt.</p>
Das Wacken Open-Air (WOA) gilt als größtes Heavy-Metal-Festival der Welt. | Foto: Christian Charisius/dpa

Wegen der verschlammten Flächen und Wege auf dem Gelände des Heavy-Metal-Festivals in Wacken lassen Veranstalter seit Mittwochmorgen keine Besucher mehr rein. Nach Schätzung der Polizei halten sich jedoch rund 50.000 Fans auf dem Gelände bei Itzehoe in Schleswig-Holstein auf. Erwartet wurden ursprünglich rund 85.000 Metalfans. Etwa 50 Prozent der vom Regen durchweichten Campingflächen seien belegt, teilte eine Polizeisprecherin kurz vor dem offiziellen Beginn des Festivals mit. Am Vormittag sollte die lokale Feuerwehrkapelle den Auftakt machen, später dann unter anderem Metalqueen Doro Pesch auf der Bühne stehen.

Die Verkehrslage rund um das Veranstaltungsgelände entspannte sich laut Polizei. Bereits nach der ersten Ankündigung des Anreisestopps hätten sich zahlreiche Besucher auf die Rückreise gemacht oder Ausweichflächen an einem Flugplatz bei Itzehoe angesteuert. Die meisten Staus hätten sich aufgelöst.

<p>Autos werden mit Hilfe eines Traktors auf das Gelände des Heavy-Metal-Festivals in Wacken durch den Schlamm gezogen.</p>
Autos werden mit Hilfe eines Traktors auf das Gelände des Heavy-Metal-Festivals in Wacken durch den Schlamm gezogen. | Foto: Christian Charisius/dpa

In der Nacht zum Mittwoch hatten die Veranstalter entschieden, wegen des vielen Regens keine weiteren Fans mehr auf das Gelände zu lassen. Eine „vernünftige Besucherkapazität“ sei angesichts der Wetterlage erreicht, schrieben die Veranstalter bei Instagram. „Jede weitere Reise muss mit sofortiger Wirkung eingestellt und storniert werden.“ Zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals sei diese Entscheidung gefallen. „Wir sind sehr traurig, aber die weiterhin schwierige Wetterlage lässt uns leider keine andere Wahl“, hieß es weiter.

Unklar war zunächst, welche Folgen der Anreisestopp für Tickets und für bereits entstandene Kosten hat. Die Veranstalter schrieben zu öffentlichen Fragen bei Instagram: „Für nähere Informationen halten wir euch auf dem Laufenden und bitten euch um etwas Geduld.“

Einige Fans reagierten ungehalten und kritisierten eine „unterirdische Kommunikation“. Viele hatten stundenlang vor dem Gelände ausgeharrt. Am Hamburger Volksparkstadion traten enttäuschte Fans die Heimreise an. Hunderte hatten dort auf einem Parkplatz abgewartet, nachdem der Veranstalter am Montag zunächst gebeten hatte, sich einen Warteplatz zu suchen, und dann am frühen Mittwoch erklärt hatte, es würden keine weiteren Besucher mehr aufs Gelände gelassen.

<p>Metal-Fans sind auf dem schlammigen Festivalgelände unterwegs.</p>
Metal-Fans sind auf dem schlammigen Festivalgelände unterwegs. | Foto: Christian Charisius/dpa

Die Polizei berichtete von einem 24-Jährigen aus Köln, der am Dienstagabend über einen Zaun auf das Gelände klettern wollte. Er sei damit jedoch gescheitert und habe den Zaun beschädigt. Der betrunkene und unter Kokain-Einfluss stehende Mann bekam eine Strafanzeige und Hausverbot.

Die Polizei zählte bislang 68 Einsätze im Zusammenhang mit dem Festival. In der Nacht zum Mittwoch sei ein Auto auf dem Gelände ausgebrannt. Menschen seien dabei nicht zu Schaden gekommen. Die Feuerwehr hatte den Brand nach einer Stunde gelöscht. „Aus polizeilicher Sicht ist die Lage ganz ruhig“, sagte eine Sprecherin.

Die Wetterlage bleibt dagegen unbeständig. Nach Angaben der Meteorologen werden am Mittwochabend starke Gewitter in Schleswig-Holstein erwartet. Der Deutsche Wetterdienst warnte für den Großraum Hamburg vor unwetterartigem Starkregen um 30 Litern pro Quadratmeter, Hagel und Sturmböen mit einer Windgeschwindigkeit um 85 Kilometer pro Stunde. (dpa/calü)

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