Der steinige Weg zum Comeback

<p>Gelingt die Rückkehr in das Oberhaus? Schalke zählt zu den Favoriten.</p>
Gelingt die Rückkehr in das Oberhaus? Schalke zählt zu den Favoriten. | Foto: dpa

Drei arrivierte Klubs mit großem Fanpotenzial, riesigen Ambitionen und einem nicht gerade einfachen Umfeld: Für die Bundesliga-Absteiger Schalke 04 und Hertha BSC sowie den Dauer-Zweitligisten Hamburger SV hat die Saison im Fußball-Unterhaus richtungweisenden Charakter.

Die meiste Unruhe gab es in der Sommerpause bei der Alten Dame aus Berlin. Die wirtschaftliche Lage bei der Hertha ist angespannt, laut Medienberichten haben der Senat und der Klub für die anstehende Spielzeit eine Komplett-Stundung der Miete für das Olympiastadion vereinbart. Hinzu kam der Verlust wichtiger Spieler.

Schon am Freitagabend wartet mit Hamburg-Schalke der erste Showdown zweier Aufstiegskandidaten.

Eigengewächs Jessic Ngankam zog es zu Eintracht Frankfurt, Rekordtransfer Lucas Tousart gar zum Erzrivalen Union Berlin - und Neuzugang Marius Gersbeck leistete sich im Trainingslager eine schwerwiegende Eskapade nebst polizeilicher Ermittlung gegen ihn. Die Hertha begleitet die Unruhe.

Wenigstens kann Trainer Pal Dardai froh sein, dass seine Familie weiterhin zur Hertha steht. Am Dienstag wurde die Rückkehr von Offensivspieler Palko Dardai verkündet. Der 24-Jährige kommt vom ungarischen Erstligisten Fehervar FC und erhält einen Vertrag bis 2026.

Dardai stammt aus der Hertha-Jugend und war im Januar 2021 zu Fehervar gewechselt. Palko Dardai wird bei den Berlinern unter seinem Vater Pal trainieren, zudem trifft er auf seine jüngeren Brüder Marton und Bence. Wenige Tage vorher wechselte Angreifer Smail Prevljak in die Hauptstadt: Der ehemalige Angreifer war nach drei Jahren im Dienste der AS Eupen als ablösefreier Spieler auf dem Markt gewesen. Nun soll er in der 2. Bundesliga für reichlich Tore sorgen.

Der Hertha-Coach formulierte indes ganz vorsichtig seine Ziele. „Nach drei Spieltagen kann ich eine Einschätzung geben. Dann setzen wir uns hin und sagen 'Aufstieg, in der Liga bleiben oder nicht absteigen'“, sagte der Ungar nach dem Trainingslager der Herthaner in Zell am See.

Bei „Königsblau“ ist die Euphorie jetzt schon riesengroß.

Auf Schalke ist die Euphorie indes jetzt schon riesengroß, allerdings wird es auch für die Knappen alles andere als einfach. Wieder gab es einen starken personellen Umbruch. „Es wird eine harte, steinige und herausfordernde Saison werden“, sagte Sportvorstand Peter Knäbel bei der Saisoneröffnung vor 50.000 Fans.

Das Unterhaus ist wieder stark besetzt. Neben Hertha, Schalke und dem HSV sind Nürnberg, Hannover, St. Pauli und Kaiserslautern als weitere Traditionsklubs zu nennen. Und auch der SC Paderborn (mit Max Kruse) und der Karlsruher SC (mit Lars Stindl) setzten mit prominenten Neuverpflichtungen im Sommer echte Statements.

Der HSV will im sechsten Anlauf derweil endlich wieder in die Bundesliga zurück. Die Vorzeichen sind auf den ersten Blick ähnlich zum letzten Jahr. Die Hamburger hielten an Tim Walter fest und kamen zudem ohne schwerwiegende personelle Verluste aus. Im Gegenteil: Wichtige Stützen wie Robert Glatzel und Ludovit Reis wurden gehalten, dazu kam mit Uwe Seelers Enkel Levin Öztunali dringend benötigte Schlagkraft in der Offensive und ein waschechter Hamburger zurück in die Hansestadt.

Viel Zeit zum eingewöhnen gibt es für keines der Teams, im Eröffnungsspiel kommt es am Freitagabend (20.30 Uhr) zum ersten Showdown auf Bundesliganiveau: Der HSV empfängt Schalke im ausverkauften Volkspark zum ersten Gradmesser der Saison. (sid/mn)

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