Oups Absurdität der erneuerbaren Energien

Durch die momentane, optimalen Bedingungen für Solar und Wind ist ein riesiger Überschuss an Strom entstanden. Im Netz muss Angebot und Nachfrage an Strom 100% im Ausgleich sein. Doch die Erneuerbaren produzierten Zuviel. So dass auf der Strombörse dieses Angebot nur mit draufzahlen abgegeben werden kann. Nicht verschenkt sondern was drauflegen. Aus physikalischen, nicht veränderbaren Gründen, kann kein Stromnetz, allein durch Windkraft und Sonne funktionieren. Ein Grundlastangebot an Strom durch klassische Kraftwerke, welche bei geringeren, bis fast keiner Ausbeute da sein müssen, entstehen diese Absurditäten Diese Stromlieferanten können nicht den Zappelstrom der Erneuerbaren ausgleichen, weil sie nur langfristig Regulierbar sind. Außer es würden vernünftige und effiziente Speichermöglichkeiten erfunden, was noch in weiter Ferne liegt.

Kommentare

  • „Schwupp“ und „Oups“, die Gegenpoler lieben wohl solche Lautmalereien auf Comic-Niveau.
    Statt solcher Mätzchen hätte man dann doch gerne handfestere Informationen, etwa dazu:
    :
    „Ein riesiger Überschuss“? Wie „riesig“ genau im Vergleich zur Gesamtproduktion?

    Negative Strompreise (sie gelten wohlgemerkt nur an Spotmärkten, wo kurzfristig überschüssige Strommengen gehandelt werden, also keineswegs flächendeckend oder bei längerfristigen Terminkontrakten), gab es die früher nie, als die „traditionellen“ Kraftwerke den Strommarkt dominierten?
    Wie wurden denn zu Zeiten dieser nach den Worten des Herrn Langer „nur langfristig regulierbaren“ Kraftwerke verfahren?

    „Doch die Erneuerbaren produzierten Zuviel“
    Könnte man nicht auch umgekehrt sagen, dass die traditionellen zu viel produzieren?

    Die Frage der Grundlast hat mit diesen Produktionsspitzen nichts zu tun. Da vermengt Herr Langer zwei ganz verschiedene Probleme.

    „Was sind negative Strompreise und wie entstehen sie?“ (next-kraftwerke)
    Und: „Negative Strompreise – Fakten und Statistiken“ (BHKW)

    Die Überschrift „Absurdität der erneuerbaren Energien“ ist selber eine solche Absurdität.
    Die Gegenpoler sollten mal jetzt in der Ferienzeit nach der schönen Picardie fahren. Dort könnten sie sehen, wie die Windräder geradezu aus dem Boden sprießen.
    Das, nachdem Frankreich Jahrzehnte lang voll auf die Kernenergie gesetzt hat, damit aber böse auf die Nase gefallen ist (reihenweise Abschaltungen, Milliardengrab Flamanville).
    Aber was interessieren schon Fakten?

  • Energiewende-Befürworter, die noch nicht den Sinn von Grundlast in einem Stromnetz erkennen, und auch nicht wissen wollen, dass ein zuviel produzierter Strom keinen Käufer findet, ja solche Zeitgenossen sind schon wahrscheinlich damit überfordert, wenn sie die Stromversorgung in einer Taschenlampe mittels einer Batterie erklären sollen.

  • Eigentlich hätte man ja erwarten können, dass Herr Langer selbst zu den an ihn gerichteten Bemerkungen und Fragen Stellung beziehen würde.
    Stattdessen schicken die Gegenpoler ihren Pressesprecher Scholzen vor, der außer Pöbeleien wieder einmal kein Sachargument zu bieten hat.

    Aber das ist man inzwischen ja gewohnt, siehe zuletzt seine Ausfälle gegen das Föderale Planbüro oder seinen Kommentar zum Brand auf dem Hohen Venn, wo er Herrn Professor Dr. X. Fettweis wie einen Schuljungen abbürstet mit dem Hinweis, er selber habe schließlich vor 30 Jahren dort Erkenntnisse als Holzfäller gesammelt: „Schlaumeierei eines Theoretikers, der selber noch nie praktisch mit dem Hohen Venn zu tun hatte.(d.h. drin arbeiten).

    Dabei „bemüht“ sich doch dieses Grüppchen nach eigenem Bekunden, „immer auf Basis der bekannten physikalischen und technischen Grundlagen zu argumentieren.“
    Weiter: "...kritische Denkanstöße und Argumente..., damit sich jeder eine eigene Meinung... bilden kann."
    Ja, auf Basis der "Argumente" des Herrn Scholzen...
    Wem's gefällt...

    Ich warte also weiter auf seriöse Argumente seitens des Herrn Langer.

    PS Für Leute, die wirklich am Thema interessiert sind und ganz im Sinne der Gegenpoler::
    "Der Grosshandelpreis für Strom" (Bundesnetzagentur)
    "Negative Grosshandelspreise" (ebenfalls Bundes…)

  • Die Grundlastfähigkeit ist eine Eigenschaft eines einzelnen Kraftwerkes. Die Versorgungssicherheit verlangt aber nicht die ausschließliche Nutzung von grundlastfähigen Kraftwerken. Das Zusammenspiel von komplementären nicht grundlastfähigen Kraftwerken kann bei intelligenter (d. h. sparsamer) Nutzung und etwas Speicher für eine ausreichende Versorgungssicherheit sorgen. Der Ruf nach (ausschließlich) grundlastfähigen Kraftwerken ist genauso widersinnig wie das Versprechen, im Handumdrehen mit Erneuerbaren alle Energieprobleme zu lösen.
    Die Energiewende ist ein Kraftakt über mehrere Jahrzehnte. Sie nicht umzusetzen wäre töricht.

  • @Karl Heinz Braun

    Treffend beschrieben! Die Energiewende ist eine anspruchsvolle aber notwendige Zielsetzung, ein Jahrzehnte in Anspruch nehmender Prozess, keine Zauberei und kein „Y’a qu’à“- Luftschloss.
    G. Scholzen und seine Gegenpoler können und wollen dies nicht verstehen, da sie in ihrem reaktionären Denken gefangen sind.

  • Solange die Nullpoler Meinungsfreiheit als die Freiheit verstehen, sich seine eigenen Fakten zusammenbasteln, bleibt jede zielführende Diskussion wohl sinnlos...

  • Herr Braun, ich schätze Ihre sachliche Ausdrucksweise. Allerdings verkennen Sie einige Grundsatzregeln des europäischen Stromverbundes. Nein, Wind ist keine Lösung. Auch wenn andere hier von "aus dem Boden spriessenden Mühlen" fabulieren. Strom muss so exakt ins Netz eingespeist werden, wie er entnommen wird. Minimalste Ungleichmässigkeiten führen zu Frequenzfehlern, die das System nicht toleriert. Wir leben nun mal in einer Welt, die ohne sicheren Strom nicht funktioniert. Es ist absurd, Systeme zu implementieren, die nicht in der Lage sind, ad hoc Energie bedarfsgerecht bereitzustellen; Wind weht, wann er will, nicht wann er muss. Kein Unternehmer investiert in Anlagen, wo der output unkalkulierbar ist; die Regelleistung muss bei Bedarf durch vorhandene konventionelle Kraftwerke beigestellt werden. Müssten die Investoren in "Erneuerbare" diesen selbst bereitstellen, würden sich keine Glücksritter finden. Ein Blick bei "elia" in die aktuellen Lastverläufe ist äußerst erhellend, aber auch ernüchternd.

  • Kommen wir doch noch mal auf die erste Aussage des Herrn Langer zurück:
    „Durch die momentane, optimalen Bedingungen für Solar und Wind ist ein riesiger Überschuss an Strom entstanden.“

    Wie kann das sein, da doch nach eigenen Aussagen – die auch stimmen - Stromproduktion und Stromverbrauch im Netz immer im Gleichgewicht sein müssen, da sonst das Netz zusammenbrechen würde?
    Wo befindet sich also diese „riesige“ Strommenge? Wie gesagt, nicht im Netz und nur in geringem Masse in Speichern, etwa dem Pumpspeicherwerk von Coo.
    Die Antwort ist einfach: es gibt sie nicht, diese „riesige“ Menge.

    Der Strommarkt unterscheidet sich vom Wochenmarkt für Gemüse, wo der Händler 20 Kisten Erdbeeren zu einem bestimmten Preis anbietet.
    Findet er dafür keine Käufer und will die verderbliche Ware nicht wieder mit nach Hause nehmen, um sie dort auf den Müll zu werfen, muss er mit dem Preis heruntergehen, eventuell gegen Marktende bis unter den Einkaufspreis. Dem Käufer noch etwas draufzuzahlen, wird er allerdings nicht tun.

    Strom wird VOR der Produktion entweder durch feste Kontrakte oder kurzfristig an der Strombörse angeboten und dort zu variablen Preisen verkauft. Findet das Angebot keinen Käufer, wird der Strom nicht produziert, es sei denn, durch Strafpreise werden bestimmte Produzenten gezwungen ihr Angebot zurückzuziehen und eben ihre Produktion doch noch zu stoppen… oder wenn das aus technischen Gründen nicht möglich ist, eben diese Strafpreise in Kauf zu nehmen.

    Durch diesen Mechanismus geraten Angebot und Nachfrage schnell wieder ins Lot. Der Beweis:
    „Im Jahr 2022 lag der in Deutschland gehandelte Strompreis insgesamt 69 Stunden an 13 Kalendertagen im negativen Bereich.“ (Statista)
    Das sind nicht mal 3 komplette Tage.

    Etwas ausführlicher:
    „Betrachtet man die Anzahl der Tage, an denen negative Stundenkontrakte auftraten, so waren diese in den Jahren 2015, 2017 und 2018 mit 24-25 Tagen nahezu identisch. Im Jahre 2016 existierten nur 19 Tage mit negativen Strompreisen. 2019 wurden 39 Tage mit negativen Strompreisen an der Strombörse erfasst. Dieser Wert wurde im Jahr 2020 mit 51 Tagen deutlich übertroffen, sank aber 2021 mit 24 Tagen auf das Niveau der Jahre 2015-2018 ab. Mit 13 Tagen im Jahr 2022 wurde der bisher niedrigste Wert erreicht.
    Bezogen auf die Gesamtjahresstunden-Anzahl (8.760 Stunden pro Jahr) nehmen negative Stundenkontrakte mit rund 1 % bis 3 % eine eher geringe Bedeutung ein.“ (BHKW)

    Ein Klacks also und keineswegs „ein riesiger Überschuss“.
    Wie schreibt derselbe Herr Langer heute so schön in einem Leserbrief: „Tatsachen kann man nicht leugnen.“
    Warum tun die Gegenpoler es dann doch?

  • Da der Herr Langer sich beharrlich weigert, zu meinen Fragen Stellung zu beziehen, muss ich wohl annehmen, dass er keine Gegenargumente hat.
    Der Herr Scholzen hat wie üblich auch keine. Übrigens, da der Herr Wahl eine „sachliche Ausdrucksweise“ schätzt, könnte er nicht mal auf seinen Kollegen vom Gegenpol einwirken, sich auch einer solchen zu bedienen?
    In einem hat Herr Scholzen Recht: Ich könnte tatsächlich nicht die chemischen Prozesse erklären, die in einer Taschenlampenbatterie ablaufen. Na und? Wer kann das schon?

    Trotz seiner „sachlichen Ausdrucksweise“ tut Herr Wahl genau das, was er anderen vorwirft: er „fabuliert“.
    „La région Hauts-de-France [= Nord-Pas-de-Calais et Picardie] est la première région éolienne du pays, devant la région Grand Est.
    Les Hauts-de-France comptent près de 2500 éoliennes,...“
    So der Courier picard vom 21.02.2021.
    Inzwischen sind es sicher schon etliche mehr.
    Keine "Fabeln", sondern nüchterne Zahlen.

    Wenn Herr Wahl dem drohenden Chaos in der Stromversorgung durch die Erneuerbaren die totale Sicherheit und Planbarkeit bei den traditionellen Energieproduzenten gegenüberstellt, übersieht er geflissentlich, wie Frankreich durch den Ausfall von rund 30 von 56 angeblich so "sicheren" Atomreaktoren in die Patsche geraten ist.
    Nur ein milder Winter… und massive Zukäufe aus den Nachbarländern konnten einen Zusammenbruch verhindern.
    Außerdem soll ein altes Kohlekraftwerk wieder angeworfen werden (St Avold), die Laufzeit eines anderen (Cordemais) soll bis 2024 oder gar 2026 verlängert werden.
    Ein Gipfel der Absurdität: „Sicheren“ Atommeilern muss durch „sicherere“ Kohlekraftwerke unter die Arme gegriffen werden…
    Genau, wie Herr Wahl schreibt : “die Regelleistung muss bei Bedarf durch vorhandene konventionelle Kraftwerke beigestellt werden.“

    Zu den Kosten : « Les importations d’électricité ont coûté 7 milliards d’euros à la France en 2022, contre 2 milliards de bénéfices en moyenne annuelle entre 2014 et 2019. »
    Also 9 Milliarden Euro Kapitalabfluss durch Importe, vor allem aus … Deutschland, von wo aus 27,4 TWh importiert wurden.
    (Quelle: „révolution énergétique“: „Ce montant ahurissant que la France a payé pour importer de l’électricité en 2022 »)

    Und Belgien ? Herrschte da früher die totale Planbarkeit?
    "2018 musste unser Land wegen des unerwarteten Ausfalls von Atomreaktoren massiv Strom importieren (20 % des Gesamtstroms)."
    (GE vom 08.01.2021)
    Damals war bekanntlich im November nur 1 Reaktor von 7 in Betrieb!
    Alles keine Fabeln, sondern nackte Zahlen.

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