Hausaufgaben oder Schulaufgaben

Meister, Unternehmer und Eltern klagen vermehrt über das sinkende Bildungsniveau der Schüler. Die allgemeinen Kenntnisse und die Allgemeinbildung der jungen Leute gehe stark zurück. Zudem ließen Pünktlichkeit, Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit und Einsatz nach. Das Sinken des Bildungsniveaus bestätigen auch Studien, wie PISA oder IGLU.

Am Montag wurde im PDG ein Dekret für das Unterrichtswesen mit großer Mehrheit verabschiedet. Nur Vivant stimmte dagegen. Mit ihm wurde u.a. die Abschaffung der Hausaufgaben eingeläutet. Zwar wurden sie (noch) nicht gänzlich abgeschafft, jedoch für die Primarschule stark eingeschränkt. Laut unserer Unterrichtsministerin werden weitere Schritte folgen. Hausaufgaben sollen von nun an Schulaufgaben heißen und größtenteils in der Schule gemacht werden. Wortschatz lernen und die Vorbereitung auf Tests seien eh als Hausaufgaben ungeeignet. Schon voriges Jahr wurden an einigen Sekundarschulen die Weihnachtsprüfungen abgeschafft. Immer mehr Schulen erteilen Prüfungsdispensen und über die Abschaffung der Punktebewertung und des Sitzenbleibens wird nachgedacht.

In der Primarschule sollen Kinder noch Kinder sein dürfen und nach der Schule Zeit zum Spielen haben. Die abnehmende Lesekompetenz ist aber nicht auf einen Mangel an Zeit zum Spielen, sondern u.a. auf einen ungebremsten Konsum digitaler Medien zurückzuführen. Welches Kind liest noch regelmäßig Bücher? Hier sollte die Regierung ansetzen und Eltern intensiv über die negativen Folgen der ausufernden Nutzung aufklären, anstatt massiv Endgeräte für Schulen und Schüler anzuschaffen, deren Mehrwert selbst unter Lehren und Schülern höchst umstritten ist.

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment