Musikalische Erfolgsstory: Kölner „c/o pop“ feiert 20. Ausgabe

<p>Einmal im Jahr verwandelt das „c/o pop“-Festival Köln in ein urbanes Musik-Mekka und bringt Newcomer, Star-Act oder Insider-Tipp auf Kölns schönste Bühnen.</p>
Einmal im Jahr verwandelt das „c/o pop“-Festival Köln in ein urbanes Musik-Mekka und bringt Newcomer, Star-Act oder Insider-Tipp auf Kölns schönste Bühnen. | Foto: c/o pop

„c/o pop“-Geschäftsführer und Mitbegründer Norbert Oberhaus ist spürbar stolz darauf, dass die Macher des Kölner Popkultur-Festivals nun schon die 20. Ausgabe feiern können. „Als wir 2003 nach dem Abgang der Popkomm nach Berlin in einer Art Trotzreaktion auf die Idee kamen, ein eigenes Kölner Musikfestival zu gründen, hatte natürlich keiner von uns eine leiseste Ahnung, dass wir einmal so weit kommen würden“, erzählt er. „Wir hatten kein fertiges Konzept, kein Geld, aber im Übermaß Lust und Leidenschaft.“

Aus der eher spontanen Idee entwickelte sich eine Erfolgsgeschichte: Die „c/o pop“, die 2004 zum ersten Mal stattfand, hat sich längst als bedeutender Branchentreff und als Festival fest in der deutschen Popkultur-Landschaft etabliert. „Wir haben es geschafft, Köln wieder mit Hamburg und Berlin zu einer der drei deutschen Top-Musikstädte zu machen“, sagt Oberhaus.

Dieses Jahr läuft das Festival von Mittwoch bis Sonntag (26. bis 30. April). Zur 20. Ausgabe des Festivals wird es eine Vielzahl an Talenten zu entdecken geben, insgesamt sind 178 Programmpunkte geplant. Zu den Höhepunkten zählen drei Jubiläumsshows, bei denen - wie so oft bei der „c/o pop“ - für Popkonzerte eher ungewöhnliche Orte bespielt werden. Zur Eröffnung des Festivals tritt am Mittwoch die Crucchi Gang um „Element of Crime“-Sänger Sven Regener in den Sartory Sälen auf, am Freitag gibt der deutsche Popkünstlers Joris ein gemeinsames Konzert mit dem WDR Funkhausorchester im WDR Funkhaus, und am Samstag wird Deutsch-Rapper OG Keemo auf der Bühne des Kölner Schauspielhauses zu sehen sein.

„Wir können jetzt schon sagen, dass es eine der erfolgreichsten c/o pop-Ausgaben werden wird, es ist gut zu sehen, dass wir nach manchen schwierigen Jahren nicht mehr zittern und kämpfen müssen“, so Oberhaus. Mehrere Shows seien bereits ausverkauft, insgesamt werden dieses Mal über 30 000 Besucher erwartet.

Nicht immer lief es in den vergangenen zwei Jahrzehnten für die Festival-Macher so rund. „Wir hatten stellenweise mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, so hatten wir direkt bei der ersten Ausgabe 100.000 Euro in den Sand gesetzt“, sagt Oberhaus. Auch die Corona-Pandemie stellte eine Herausforderung dar - die Festival-Macher setzten in dieser Zeit auf ein digitales Festival-Programm mit Streaming-Angeboten in einer Art Popkultur-Fernsehen. „Dass wir weiter so gut dastehen, liegt darin begründet, dass wir uns auf unsere Wurzeln zurückbesonnen haben. Wir haben ein Näschen dafür, die Künstler von morgen aufzuspüren und müssen nicht auf die großen Stars setzen.“

Ob internationale Acts wie Phoenix oder deutschsprachige Bands wie AnnenMayKantereit - schon viele bekannte Popgrößen waren bei der „c/o pop“ zu sehen, bevor sie den ganz großen Durchbruch schafften. In diesem Jahr gelten unter anderem der Berliner Rapper Ski Aggu („Party Sahne“) und die Sängerin Domiziana („Ohne Benzin“) als besonders vielversprechende Newcomer, die bereits erste Charthits landen konnten.

Begleitend zum Festival werden am 27. und 28. April beim Branchentreff „Convention“ aktuelle Trends diskutiert, im Fokus stehen unter anderem die Themen digitale Musikwirtschaft, Nachhaltigkeit und Diversität. (dpa/calü)

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