Kann Klopp Real-Fluch besiegen?

<p>Lievrpools Trainer Jürgen Klopp will an die letzten Erfolge anknüpfen und Real endlich schlagen.</p>
Lievrpools Trainer Jürgen Klopp will an die letzten Erfolge anknüpfen und Real endlich schlagen. | Foto: dpa

„Gewaltig“, sagte Jürgen Klopp und die Erleichterung stand dem Teammanager des FC Liverpool vor dem Champions-League-Kracher gegen Real Madrid ins Gesicht geschrieben. Schließlich haben sich seine „Reds“ pünktlich zur Revanche für das verlorene Endspiel 2022 wieder einigermaßen berappelt, zwei Siege zuletzt ohne Gegentor sind Balsam für die geschundenen Seelen von Mohamed Salah und Co..

„Der einzige Weg, wie wir es schaffen können, wieder in die Spur zu kommen, ist zu gewinnen - und das haben wir jetzt zweimal hintereinander geschafft“, sagte Klopp vor dem Duell mit den Königlichen (Dienstag, 21.00 Uhr), die ohne den erkrankten Toni Kroos auskommen müssen: „Das ist ein unglaubliches Gefühl.“ Doch natürlich wirkt die Krise in Liverpool noch nach, nur Rang acht in der Liga, punktgleich mit No-Name-Klubs wie Brighton & Hove Albion oder dem FC Brentford. Und dann ist da ja auch noch das Real-Trauma.

„Ich glaube nicht, dass wir jetzt in einer Position sind, in der wir eine große Klappe haben und sagen können: 'Wir sind hier und weiter geht's.'“, sagte Klopp, der die Statistiken gegen Madrid natürlich auch kennt. Gäbe es Real nicht, hätte der 55-Jährige die Königsklasse vermutlich schon häufiger als einmal gewonnen.

Am Wochenende hat sich Klopp erstmals ein Video vom verlorenen Endspiel aus der Vorsaison angeschaut. „Mir ist klar geworden, warum ich das vorher nicht getan habe. Es war eine Qual. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, wir hätten es gewinnen können, aber sie haben das entscheidende Tor geschossen“, sagte er: „Man konnte ihre Erfahrung sehen, wie wenig sie das Selbstvertrauen verlieren, sie warten auf ihre Chance. Das ist es, was man von ihnen lernen kann.“

Aber da ist ja nicht nur das verlorene Champions-League-Finale von 2022, auch 2018 unterlag Liverpool gegen Madrid. 2021 war im Viertelfinale Schluss. Liverpool hat Real seit dem Sieg im Champions-League-Achtelfinale 2009 nicht mehr geschlagen. Und Trainer Carlo Ancelotti will dafür sorgen, dass sich das erst einmal nicht ändert. „Wir sind in guter Verfassung und werden mit viel Selbstvertrauen nach Anfield reisen“, sagte der Italiener.

Natürlich ist Real nach Liverpools bisher so desolater Saison weiter der Favorit, aber das Team von Klopp liegt auch nicht mehr am Boden. Und nicht nur Mittelfeld-Motor Fabinho weiß: „Champions-League-Abende sind in Anfield immer etwas Besonderes.“ Die Fans werden mit Sicherheit alles geben, schließlich ist ihnen nicht entgangen, dass das Champions-League-Finale in diesem Jahr wieder in Istanbul stattfindet - dem Schauplatz des sagenumwobenen Triumphes über den AC Mailand im Jahr 2005.

Auch Klopp wird keine Probleme haben, sein Team zu motivieren. „Dieses Spiel spricht für sich selbst“, sagte er. Pünktlich zum Real-Showdown kommt seine Mannschaft aus der Krise. „Wir haben hart gearbeitet, wir arbeiten weiter hart daran, unsere Situation zu verbessern“, sagte Torwart Alisson Becker: „Ich denke, wir bekommen wieder Schwung und Selbstvertrauen, aber wir können die Dinge nicht als selbstverständlich ansehen.“

Eintracht Frankfurt kann im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League wieder auf Kapitän Sebastian Rode setzen. Der 32-Jährige stehe nach einer Erkältung im Kader, „wenn nichts mehr dazwischen kommt“, sagte Trainer Oliver Glasner vor der Partie am Dienstag (21.00 Uhr/Prime Video) gegen die SSC Neapel.

Rode, der gegen Werder Bremen (2:0) gefehlt hatte, werde aber nicht von Anfang an spielen, sagte der Eintracht-Coach. Am Montag hatte der Mittelfeldspieler das Abschlusstraining verpasst, stattdessen trainierte er individuell.

Ansonsten kann Glasner aus dem Vollen schöpfen. Die Mannschaft sei vor dem ersten K.o.-Spiel der Vereinsgeschichte in der Königsklasse „heiß wie Frittenfett. Wir wollen weiterkommen und spielen auf Sieg. Ich gehe mit großer Vorfreude, Zuversicht und Selbstvertrauen rein“, sagte der Österreicher. Die Eintracht wolle die erst dritte Mannschaft in dieser Saison werden, die einen Sieg gegen den Spitzenreiter der italienischen Serie A einfährt.

Aus Sicht des WM-Helden Mario Götze ist das Achtelfinale der Lohn für die Arbeit im Vorjahr. „Wir haben uns dieses Spiel verdient“, sagte der Offensivstar, der ein „sensationell gutes Spiel“ und eine“gigantische Stimmung“ erwartet. (sid/jod)

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