Abschied oder EM? Modrics Zukunft nach WM-Enttäuschung offen

<p>Das WM-Halbfinal-Aus gegen Argentinien bedeutet zumindest vorläufig noch nicht das Ende der großen kroatischen Fußball-Generation um ihren Starspieler Luka Modric.</p>
Das WM-Halbfinal-Aus gegen Argentinien bedeutet zumindest vorläufig noch nicht das Ende der großen kroatischen Fußball-Generation um ihren Starspieler Luka Modric. | Foto: afp

Als der große WM-Traum des kleinen Magiers gerade geplatzt war und Luka Modric enttäuscht aus dem Lusail-Stadion schlich, da sprang ihm kurzerhand einer seiner engsten Vertrauten zur Seite. „Er ist einer, der heraussticht“, schwärmte Toni Kroos. Sein kongenialer Partner bei Real Madrid agiere „nach wie vor top“. Wenn er tippen müsste? Modric spiele die EM 2024 in Deutschland noch.

Die Frage nach der Zukunft des 37-Jährigen in Kroatiens Nationalmannschaft schwelte nach der bitteren Halbfinal-Pleite gegen Argentinien (0:3), beantworten wollte Modric sie jedoch (noch) nicht. „Mein letztes Spiel mit der Nationalmannschaft?“, fragte der Weltfußballer von 2018: „Ich weiß es nicht, wir werden sehen. Dies ist nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber zu sprechen.“

Zumal der Mittelfeldstratege mit dem feinen Fuß die Enttäuschung nach der verpassten Krönung seiner Karriere längst nicht verdaut hatte. Einer der Schuldigen? Daniele Orsato. Der Italiener sei „einer der schlechtesten Schiedsrichter, die ich kenne“, schimpfte Modric. Orsato habe ihn „schon früher verurteilt, und ich hatte nie eine gute Erinnerung an ihn. Er ist eine Katastrophe“.

Vor allem zwei Szenen, bei denen der Schiedsrichter das Spiel aus Sicht der Kroaten vor dem Elfmeterpfiff in der ersten Halbzeit hätte unterbrechen müssen, erhitzten die Gemüter gewaltig - nicht nur bei Modric. Was bleibt, ist das Spiel um Platz drei am Samstag (16.00 Uhr MEZ/MagentaTV). Und womöglich noch eine letzte Chance auf einen großen Titel?

„Er ist 37, was das Alter angeht, ist es realistisch“, sagte Kroos mit Blick auf die EM bei MagentaTV. Modric achte „extrem auf sich. Es geht auch immer darum, wie man physisch drauf ist. Da ist er unfassbar. Er ist für junge Spieler ein gutes Vorbild“. Etwa für all jene, die demnächst in die großen Fußstapfen von Modric und Co. treten sollen.

„Vielleicht“, meinte Nationaltrainer Zlatko Dalic, sei dies „das Ende dieser Generation bei Weltmeisterschaften“. Aber: Einige der älteren Garde um Modric, die vor vier Jahren noch bis ins Finale gestürmt war, könnten ihre Karrieren „rund um die EM 2024 beenden“, zudem genießt die Nations League beim Final-Four-Teilnehmer einen höheren Stellenwert.

Sein Ziel jedenfalls sei es, sagte Dalic, Kroatien bis zur EURO zu führen. Im besten Fall: mit Modric. (sid/calü)

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