„Kracher“ zwischen Frankreich und England: Zwei Stürmer, zwei Welten, ein Ticket

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Harry Kane (l) und Kylian Mbappe (r) | Foto: belga

Harry Kane und Co. lauschten begeistert, als Popstar Robbie Williams kürzlich im englischen WM-Camp vorbeischaute und für die „Three Lions“ ein kleines Privatkonzert gab. Für eine ausschweifende Party-Nacht mit dem berühmten Sänger blieb aber natürlich nicht wirklich Zeit. Um Frankreichs Superstürmer Kylian Mbappe beim Viertelfinal-Kracher aufzuhalten, werden die Engländer jede Minute Schlaf brauchen, die sie kriegen können. „Sie sind der Weltmeister, das wird eine gute Schlacht“, frohlockte Kane, dessen Team vom Bayern-Profi Dayot Upamecano gar einen Tipp für den Umgang mit Mbappe erhielt, der dann doch eher wie eine Drohung klang. Vor dem K.o.-Duell am Samstag (20 Uhr MEZ) verglich der Verteidiger den französischen Star mit dem Erling Haaland und mahnte: „Man muss früh ins Bett gehen, um gut gegen sie verteidigen zu können.“

Gegen den bisherigen WM-Superstar im Schlaf gewinnen? Angesichts Mbappes bisheriger Turnierleistungen mit fünf Toren wird England-Teammanager Gareth Southgate wohl jedes Mittel recht sein.

Schon nach dem Achtelfinale gegen Polen (3:1) inklusive zwei Mbappe-Toren von Weltniveau hatte Englands Phil Foden den 23-Jährigen als „besten Spieler des Turniers“ gelobt, Dortmunds Jude Bellingham ging sogar noch weiter. Für ihn sei Mbappe „wahrscheinlich der beste Spieler der Welt im Moment, zusammen mit zwei oder drei anderen.“ Einen, der sich in ähnlichen Gefilden bewegt, haben die Engländer ebenfalls, auch wenn Harry Kane in Katar bislang mit drei Assists eher als Top-Vorbereiter glänzt. Umso wichtiger war seine Tor-Premiere in der Wüste im Achtelfinale gegen Senegal (3:0). „Ich hoffe, dass es der Beginn eines Laufs für mich persönlich sein kann, denn ich weiß, dass dies der Mannschaft helfen wird“, so Kane, den ein Treffer gegen Frankreich mit Englands Rekordschützen Wayne Rooney (53 Tore) gleichziehen ließe.

Kane, bei der WM 2018 mit sechs Treffern noch Torschützenkönig, hat seitdem eine Metamorphose durchgemacht, lässt sich bereits die gesamte WM über tief fallen und zieht quasi als Spielmacher selbst Angriffe auf. „Er hat seine neue Rolle angenommen, in der er sich deutlich mehr einbringen und das Spiel zusammenführen möchte“, sagte Mitspieler Declan Rice. Ganz anders als Mbappe.

Mauricio Pochettino, der Kane und Mbappe bei seinen Trainerstationen bei Tottenham Hotspur und Paris St. Germain erlebte, arbeitete die Unterschiede für das Portal The Athletic heraus. Im Gegensatz zu Kane sei Mbappe „ein Spieler, der nicht in das Spielgeschehen eingebunden werden muss.“ So könne er „fünf oder sogar zehn Minuten lang da sein, ohne am Spiel beteiligt zu sein, ohne mit seiner Mannschaft zu spielen, und dann taucht er einfach auf, macht etwas Erstaunliches und gewinnt das Spiel.“ Auch gegen England? (sid/mn)

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