Müller bangt um Platz in der WM-Startelf – Reus läuft die Zeit davon

<p>Thomas Müller läuft allmählich die Zeit davon.</p>
Thomas Müller läuft allmählich die Zeit davon. | Foto: Photo News

Am Dienstag gab es endlich mal wieder eine gute Nachricht für den geplagten Thomas Müller. Seine Lisa ging in einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Norstat im Auftrag des Magazins Playboy als attraktivste und sympathischste Frau an der Seite eines deutschen Nationalspielers hervor. Ein großer Trost war die Meldung für Müller nicht. Der 33-Jährige quält sich seit Wochen mit diversen körperlichen Problemen herum. Daher muss der eigentlich Unverzichtbare sogar um seinen Platz in der WM-Startelf bangen.

„Ich stopsel gerade so rum. Das bin ich nicht gewohnt. Ich bin es gewohnt, dass mein Körper funktioniert, das tut er die letzten Wochen nur im Stop-and-Go-Modus“, sagte ein sichtlich genervter Müller zuletzt. Corona, muskuläre Probleme, ein Magen-Darm-Infekt und schließlich die aktuellen Hüft- und Beckenprobleme – in den vergangenen zwölf Pflichtspielen von Bayern München kam Müller auf gerade einmal drei Kurzeinsätze. „Das ist nicht zufriedenstellend“, sagte der Offensivspieler.

Dass Bundestrainer Hansi Flick seine Führungskraft am Donnerstag in den 26er-Kader für die WM in Katar berufen wird, steht zwar außer Frage. Doch bis zum Auftaktmatch gegen Japan (23. November) bleibt Müller nur noch die WM-Generalprobe eine Woche zuvor im Oman, um Spielpraxis zu sammeln. Denn Bayern-Trainer Julian Nagelsmann wird auf Müller auch am Samstag im Spiel bei Schalke 04 verzichten (müssen), um ihm „noch Ruhe vor der WM zu geben“. Nagelsmann betonte, dass man „kein Risiko eingehen“ wolle, damit „die Strukturen ausheilen können“.

Doch wie fit startet Müller dann in seine vierte WM? Um aus dem Ganzen auszubrechen und wieder voll in den Rhythmus zu kommen, konzentriere er sich „aktuell auf einen geordneten Trainingsaufbau“. Doch genügt das für eine Hauptrolle bei der Jagd nach dem fünften Stern? Bei den Münchnern wird Müller aufgrund der herausragenden Leistungen von Jamal Musiala derzeit nur bedingt vermisst. Der 19-Jährige sollte in dieser Form auch bei Flick in der Anfangsformation zentral gesetzt sein. Als Sturmspitze wäre Müller nur im Notfall eine Alternative und auf den Außenbahnen ist die Konkurrenz mit Serge Gnabry, Leroy Sané, Jonas Hofmann und Kai Havertz groß.

Während Müller sich aber im Kurz-Trainingslager am Montag im Oman noch in Form bringen kann, läuft Turnier-Pechvogel Marco Reus mal wieder die Zeit davon. Der 33-Jährige verpasste aufgrund seiner Sprunggelenksprobleme auch das Spiel von Borussia Dortmund beim VfL Wolfsburg am Dienstagabend. Ob Flick angesichts seiner zahlreichen Alternativen den Namen des BVB-Kapitäns am Donnerstag auf dem DFB-Campus in Frankfurt/Main wirklich verkünden wird, ist daher fraglich.

Sein Trainer Edin Terzic hat die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben. „Es geht darum, dass er beschwerdefrei wird und sich frei bewegen kann“, sagte Terzic: „Dann kann er jede Mannschaft bereichern. Ich bin mir sicher, dass sich ganz Fußball-Deutschland freuen würde, wenn er endlich mal wieder ein großes Turnier miterlebt.“ Die Chancen scheinen gering. (sid/tf)

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