„Nichts ist alternativlos“

Der Chefredakteur des GE nimmt in seinem Kommentar den letzten Jahrestag vor dem 50-jährigen Jubiläum unserer Gemeinschaft am kommenden 23. Oktober 2023 zum Anlass, die Frage nach der Sinnhaftigkeit unserer Autonomie aufzuwerfen und ein Fass aufzumachen in einer Diskussion von „Befürwortern“ und „Gegnern“, die hierzulande noch nicht einmal Fahrt aufgenommen hat, zumindest nicht in der Bevölkerung. In der Kürze ist es natürlich unmöglich, auf alle gruseligen Feststellungen einzugehen, die er dem Leser anbietet, aber der letzte Satz macht mich dann doch stutzig und wütend. Mit dieser Fragestellung schlägt sich der Chefredakteur eindeutig auf die Seite derer, die an dieser Autonomie chronisch herumnörgeln und eigentlich einer Entfaltung und Identitätsfindung unserer Gemeinschaft im Wege stehen. Dass Herr Schmitz gerade Vivant zur Hilfe nehmen muss, um seine Thesen zu untermauern, ist für mich bezeichnend.

Für die Autonomie unserer Gemeinschaft wird inzwischen seit über zwei Generationen gerungen, jeden Tag aufs Neue. Das ist gut so in einer wehrhaften Demokratie und das darf auch kritisiert werden oder anders gesehen werden. Ich versuche mit viel Aufwand, mich zu informieren, über neueste Studien, Stellungnahmen und Veröffentlichungen der Presse, der politischen Wissenschaft, der Staatsrechtler und der Parteien. Meine Wahrnehmung ist, dass bei uns das mit der Autonomie eigentlich gut läuft. Die Art und Weise wie mit den Zuständigkeiten umgegangen wird, findet sowohl hier als auch von außen betrachtet, Respekt und Zustimmung. Ich bin aber weder der Sprecher von Lambertz, Paasch und Co., noch darf ich hier nicht mehr wählen, sodass ich mich nun wirklich niemandem verpflichtet fühle. Ich kann nur sagen, dass mir die Autonomie nicht weit genug geht und dass mir ein belgischer „Bundesstaat zu viert“ die einzig machbare Lösung zu sein scheint, um den Karren Belgien nicht gegen die Wand zu fahren. Alternativlos ist nichts, da hat Herr Schmitz recht, aber er vergisst zu erklären, welche Alternative er meint.

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment