Russell düpiert die Favoriten - Verstappen schimpft und flucht

<p>George Russell in Aktion</p>
George Russell in Aktion | Foto: James Moy Photography/PA Images

„Ich bin überwältigt. Wir haben so hart gearbeitet nach dem wohl schlechtesten Freitag der Saison“, sagte der 24-jährige Russell, für den es die erste Pole Position überhaupt war: „Die Rundenzeit wurde immer besser, immer besser. Als ich dann auf dem Bildschirm Platz eins gesehen habe, das war ein unglaubliches Gefühl. Es ist ein großartiger Moment für mich, ich bin super, super happy.“

Während Russell noch versuchte, die immense Steigerung von Mercedes nach dem schlechten Trainingsfreitag zu erklären, stapfte der Niederländer Verstappen völlig frustriert davon. Wegen technischer Probleme reichte es nur zu Platz zehn - und schlimmer noch: Sein WM-Rivale Leclerc holte Platz drei und hat damit beste Chancen, in der Fahrerwertung näher heranzurücken. Zweiter wurde Sainz.

Überhaupt verlief das Qualifying schlecht für Red Bull: Nicht nur Verstappens zehnter Platz war enttäuschend, sein Teamkollege Sergio Perez (Mexiko) landete sogar noch hinter ihm auf Rang elf. Da der Hungaroring wenig Möglichkeiten zum Überholen gibt, gibt es kaum Anlass zu Hoffnung für Red Bull.

Haas-Fahrer Mick Schumacher wurde 15., dennoch gab er sich kämpferisch. „Hier kann viel passieren, speziell beim Start. Wenn sich die Leute vor mir nicht ganz einig sind, können wir vielleicht profitieren“, sagte er. Sebastian Vettel holte im Aston Martin nur den 18. Startplatz. Auch der Höhenflug von Nicholas Latifi endete abrupt. Der Williams-Pilot aus Kanada, der im dritten freien Training völlig überraschend die Bestzeit gefahren war, belegte den letzten Rang.

Vor dem 13. von 22 Saisonrennen liegt Verstappen mit 63 Punkten Vorsprung auf Leclerc klar auf Titelkurs - trotz des verpatzten Qualifyings. Nach dem Ungarn-Rennen geht es für die Formel 1 in die vierwöchige Sommerpause.

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George Russell | Foto: anp

Neben dem Titelduell zwischen Verstappen und Leclerc steht dieses Wochenende in Budapest ganz im Zeichen des nahenden Abschieds von Vettel. Der viermalige Weltmeister hatte am Donnerstag bekannt gegeben, dass am Ende der Saison Schluss sei. Er wolle sich nach 15 Jahren Formel 1 seiner Familie widmen, Zeit für seine drei Kinder und seine Frau haben.

Nach vielen Spekulationen um seine Zukunft wirkte Vettel gelöst und erleichtert, dass er diese Entscheidung nun getroffen und der Öffentlichkeit mitgeteilt hat. Neben seinen vier WM-Titeln stehen 53 Rennsiege und 122 Podiumsplatzierungen in seiner Vita. Vettel ist damit einer der erfolgreichsten Piloten der Königsklasse, er wird der Formel 1 aber auch abseits der Strecke fehlen - hatte er sich doch insbesondere in der jüngeren Vergangenheit zu einer Art moralischer Instanz aufgeschwungen und Missstände sowie Probleme angeprangert.

Seine Abschiedstour umfasst nun zehn Rennen, sofern er keines davon verpasst, wird Vettel seine Karriere mit exakt 300 Grand-Prix-Starts beenden. (sid/calü)

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