Wenn Wunschdenken auf Realität trifft

Die Argumente von Herrn Radermacher sind eine Kopie der Argumente der Deutschen Grünen – und genau so falsch.

Die belgischen KKW produzieren ca. 35 TWh/anno, und um diese Strommenge durch Gaskraftwerke zu ersetzen (die man ja erst noch bauen müsste...), benötigte man zusätzliche 9 Mrd m³ Gas. Wo sollen die herkommen? Wer soll das bezahlen? Von daher hat der Weiterbetrieb der KKW natürlich eine verbrauchsdämpfende Wirkung auf den Gasmarkt. Das hat sogar Herr Habeck inzwischen verstanden, Herr Radermacher aber nicht.

Zu dem Mantra des Ausbaus von „EE Anlagen“, dass diese aus physikalischen Gründen keine regelbaren Kraftwerke ersetzen können, hat Gegenpol-Ostbelgien ja nachvollziehbar dargelegt. Die Realität frisst sich durch, trotz 120 GW installierter Kraftwerksleistung aus Wind und Sonne bricht bei den Deutschen Grünen Panik aus wegen der ausbleibenden Gaslieferungen. Habeck will jetzt sogar Kohlezüge per Vorrang zur Versorgung der wieder angeworfenen Steinkohlekraftwerke einsetzen.

Die „Energiewende“ bricht im Zeitraffer zusammen. Wer das nicht sieht, will es nicht sehen. Belgien kann sich glücklich schätzen, dass wir noch die Möglichkeit haben, die KKW weiter laufen zu lassen. Sie werden uns vor dem Schlimmsten, dem Blackout, bewahren.

Kommentare

  • Eine Mär, die die Gegenpoler immer wieder verbreiten, ist die angeblich so hohe Zuverlässigkeit der Atomkraftwerke.
    Bestes Beispiel, im negativen Sinn: Frankreich, dem Atomstaat schlechthin. Dort sind ist seit Beginn des Jahres die Hälfte der AKWs abgeschaltet: 28 vom 56 Meilern, davon manche "pour plusieurs années."
    Hauptsächlich wegen programmierter Wartungsarbeiten, die anderen wegen Korrosionsschäden, die eine Überprüfung und eventuelle langwierige Reparatur aller baugleichen Typen notwendig macht.
    Frankreich ist gezwungen, Strom bei den Nachbarn zuzukaufen und schaut mit Bangen auf den kommenden Winter (das alles ganz ohne Gasprobleme...)
    Der Ausbau von Gezeitenkraftwerken, Offshore-Windparks und Fotovoltaik wurde sträflich vernachlässigt. Dabei bietet Frankreich mit seiner wind- und wellenreichen Atlantikküste und dem sonnigen Süden (wo jetzt die Waldbrände lodern...) viel bessere Voraussetzungen dazu als etwa Deutsch land.

    Allerdings hat Macron jetzt eine Zeitenwende angekündigt:
    - Revision und Modernisierung des aus den Jahren 1970-80 stammenden Kraftwerksparks, "sofern das technisch (und wohl auch finanziell) möglich ist."
    - Fertigstellung des einzigen (!) zur Zeit im Bau befindlichen AKWs, Flamanville, ein Musterbeispiel für Bauzeit- und Budgetüberschreitung.
    - Bau neuer Kraftwerke, kostengünstiger als Flamanville, das auch mal quasi ein Exportschlager werden sollte.
    -Planung und Bau in Serie von sogenannten SMR-Reaktoren, von denen der erste vielleicht so um 2035 herum anlaufen könnte.
    - Gleichzeitig (!) massive Förderung der EE. Diese Einsicht kommt ein bisschen spät, aber besser spät als nie...

    Und in Belgien? 3 von 7 waren 2014 zeitweilig abgeschaltet, Ende 2018 ein einziger Reaktor funktionsfähig, , ebenso im November 2021.

    Aber sobald wir die von den Gegenpolern propagierten Schnellen Brüter haben, wird alles ganz anders. Promis juré!

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