Der langsame Untergang der Römer

<p>Das Römische Reich reichte bis ins heutige Deutschland. Daran wird zum Beispiel mit Festen erinnert.</p>
Das Römische Reich reichte bis ins heutige Deutschland. Daran wird zum Beispiel mit Festen erinnert. | Foto: Armin Fischer/dpa

Es passierte ganz schleichend. So langsam, dass viele es wohl erst mal gar nicht bemerkt haben. Doch das gigantische Reich der Römer befand sich mitten im Niedergang. Es ist ein Untergang in Zeitlupe, der sich über viele, viele Jahre hinzieht.

Innere Machtkämpfe sorgten nicht nur für Unruhe, sondern kosteten auch eine Menge Geld.

Fachleute streiten bis heute darüber, wann das Römische Reich denn nun ganz genau endete. Manche sagen, es hörte im Jahr 476 auf zu existieren. Damals wurde der letzte weströmische Kaiser abgesetzt. Andere behaupten dagegen, es war im Jahr 554. Damals wurde der Kaiserhof schlussendlich abgeschafft.

Doch warum ging dieses gewaltige Reich unter? Eine große Ausstellung in Trier geht dieser Frage nach. Den einen großen Grund gibt es nicht, die Sache ist viel komplizierter - da sind sich die Fachleute einig. „Eine Ursache liegt aber sicherlich in der schwindenden Macht des Kaisers“, sagt Katharina Ackenheil. Sie arbeitet im Rheinischen Landesmuseum, wo die Ausstellung unter anderem zu sehen ist.

Der Kaiser musste sich damals gegen immer mehr Feinde zur Wehr setzen. Zum Beispiel gegen Leute aus dem eigenen Militär. „Auf der anderen Seite standen oft junge unerfahrene Kaiser, die zum Teil gar nicht selbst regieren konnten“, erklärt Katharina Ackenheil. Diese inneren Machtkämpfe sorgten nicht nur für Unruhe, sondern kosteten auch eine Menge Geld. Zur gleichen Zeit mussten die Grenzen des Reiches an immer mehr Stellen verteidigt werden. Germanische Stämme etwa drangen immer öfter ins Römerreich ein.

Im Jahr 410 passierte dann sogar etwas, was sich niemand hätte vorstellen können: Die Stadt Rom wurde überfallen! Für die Menschen war dieser Überfall ein riesiger Schock. Denn Rom war so etwas wie der Mittelpunkt der Welt. „Den Menschen zeigte dieser Überfall vor allem eins: Der Kaiser ist schwach, er kann Rom nicht mehr beschützten“, sagt die Expertin.

Aber damit hörten die Probleme noch nicht auf. Die römischen Provinzen in Nordafrika waren verloren gegangen. Das war für die römische Wirtschaft ein gewaltiges Problem! Denn aus diesen Provinzen kamen nicht nur viel Steuergelder, sondern auch große Mengen an Getreide. Und was passiert, wenn Getreide fehlt? Klar, die Menschen haben nicht mehr genug zu essen. Und das sorgt für Ärger.

Die römischen Herrscher hatten also mit ganz vielen unterschiedlichen Problemen zu kämpfen. Am Ende waren diese so groß, dass es keine Lösung mehr gab. So ging die Zeit des Römischen Reiches langsam zu Ende und auf dem Gebiet entstanden neue Reiche. (dpa)

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