Prozession in Eupen

Liebe Wiltrud!

Deine Sorge um den Untergang eines christlichen Zeichens berührt mich. Ich habe seiner Zeit auch Fronleichnamsprozessionen mit Begeisterung mitgestaltet. Aber irgendwann haben auch die heiligsten Zeichen ausgedient und dürfen, ja müssen sie zu Grabe getragen werden, sonst werden sie zu Mumien. Ich frage, für wen ist die Fronleichnamsprozession heute auch in Eupen ein Zeichen außer für die Teilnehmenden und einigen wenigen eifrigen Christen? Ist sie dann nicht in Gefahr zu einer reinen Selbstdarstellung zu werden? Wir müssen nach neuen Zeichen suchen, die Außenstehenden Fragen stellen und nicht einfach nur Unverständnis, wenn nicht gar Kopfschütteln hervorrufen. Kirche muss heute nach außen, zu den Rändern gehen (Papst Franziskus), sich nicht mit Selbstinszenierung begnügen. Und die Ränder sind je nach Kultur verschieden. Bei uns sind es gewiss die Armen, aber auch die vielen Suchenden, die die althergebrachten Zeichen nicht mehr verstehen.

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