Oppositionsführer Franssen und die Gassen

Als ständiger Besucher der Sitzungen des Lontzener Gemeinderates ist es schon nervtötend mit anzusehen, wie Herr Franssen keine Gelegenheit mehr auslässt, um die Mehrheitsfraktionen davon zu überzeugen versucht, jeglichen motorisierten Verkehr aus unseren öffentlichen Gassen zu verbannen. Er ist scheinbar der Meinung, dass es in unserer Gemeinde nur Freunde des Fahrradfahrens und des Wanderns gibt.

Ich möchte ihn aber darauf aufmerksam machen, dass es neben öffentlichen Fußwegen, welche eine Breite von einem Meter haben, die öffentlichen Gassen (im allgemeinen breiter als 2,5 Meter), auch Karrenwege oder landwirtschaftliche Wege genannt, gibt und diese schon immer für motorisierte Fahrzeuge offen waren.

Die Unionsfraktion will es möglicherweise nicht wahrhaben, es gibt auch viele Menschen, die als Hobby Quads, Motorräder, Geländewagen, Oldtimer-Traktoren, Unimogs u. a. Fahrzeuge besitzen, und auch diese Menschen haben genauso wie Fahrradfahrer und Wanderer das Recht, ihr Hobby unter Beachtung der bestehenden Rechtsvorschriften zu leben. Als beidseitiger Anlieger auf einer Länge von fast 600 Metern der von ihm besonders ins Visier genommenen Hellendergasse teile ich ihm mit, dass meine Familie und ich darauf bestehen, jede einzelne unserer Parzellen immer von besagtem Weg aus, auch motorisiert, erreichen zu können. Dies werden wir im Fall des Falles auch gerichtlich durchsetzen.

Wenn Herr Franssen sagt, „die Anwohner dieser Wege fühlten sich durch (einzelne) solcher Fahrzeuge belästigt“, so ist dies wohl als blanker Hohn für die Anwohner von Durchgangsstraßen, wie z.B. der Dorfstraße und besonders der Neutralstraße zu verstehen. In seiner Welt scheint es somit Bürger erster, zweiter und dritter Klasse in der Gemeinde Lontzen zu geben.

Was in seinen, in der öffentlichen Sitzung vom vergangenen Montag, gemachten Ausführungen, bei mir das Fass zum Überlaufen brachte, war die Bemerkung zu einem „poste d‘observation“ seines ehemaligen Kollegen. Denn diese Aussage entlarvt sehr genau, welche Denkweise sich hinter der Politik der Lontzener Unionsfraktion versteckt. In einer Zeit wie der heutigen, in der neben mir noch zehntausende Menschen Woche für Woche in Europa für die bedingungslose Wiedererlangung der vollen Freiheit, friedlich, still und leise auf die Straße gehen, ist der Hinweis auf eine solche Blockwartmentalität absolut fehl am Platze. Anstelle sich für den Ausschluss von eher kleinen Gruppen aus unseren Gassen einzusetzen, täte die Unionsfraktion gut daran, sich für ein respektvolles Miteinander und Verhalten aller Interessenten und Benutzer der besagten Gassen einzusetzen, denn der große Sack Müll, den wir jährlich als Eigentümerfamilie aus unseren direkt anliegenden Wiesenflächen und Hecken der Hellendergasse holen, der kommt wohl kaum von den sehr wenigen motorisierten Benutzern des Weges…

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