Impfkampagne

Ich lese gerade ein Kinderbuch von Alki Zeï: Ein neunjähriges Mädchen im Griechenland der dreißiger Jahre erlebt den Aufstieg der Metaxas-Diktatur. Der Vater des Mädchens soll seine Arbeit bei der Bank verlieren, wenn seine Kinder nicht der Jugendorganisation des Regimes beitreten. Ganze Bevölkerungsgruppen werden vom öffentlichen Leben ausgeschlossen.

Warum erinnert mich das an die Corona-Impfkampagne? Menschen lassen sich impfen – trotz ihrer Angst und gegen ihre Überzeugung –, um nicht ins Abseits zu geraten. Diese widerwillig Geimpften sind nicht etwa Corona-Leugner, Anarchisten oder Chaoten, sondern normale Bürger, die sich um ihre Gesundheit sorgen.

Der neue Impfstoff macht Angst. Die Testerei, aufwendig und teuer, macht mürbe.

Dass die Impfung den Mitmenschen schütze, dieses Argument sollte nicht vorgebracht werden, solange jeder Landwirt frank und frei seine Pestizide rechts und links versprühen darf, ohne Rücksicht auf Nachbargrundstücke und -bienenvölker; solange jeder Mitmensch im Discounter seine unersättliche Billigfleischlust befriedigen und Antibiotikaresistenzen fördern darf, vom Tierleid ganz zu schweigen.

Solange eine Menge Zucker mit Farbe, Fetten und künstlichen Aromen ein „Kindersnack“ ist.

Solange süchtigmachende Computerspiele und Killerspiele als „Jugendunterhaltung“ durchgehen.

Oh je, noch viele Produkte und Praktiken könnte ich aufzählen, die fahrlässig oder vorsätzlich der Gesundheit des Mitmenschen schaden und dennoch gesellschaftsfähig sind.

In den westlichen Demokratien, in unserer freien Marktwirtschaft setzt man auf Freiwilligkeit und den guten Willen der Konsumenten und Produzenten… nur bei Corona wird durchgegriffen mit einer Rigorosität, die mich an den Beginn der Diktatur erinnert, wie ihn Alki Zeï beschreibt.

Kommentare

  • Impfverweigerer haben wohl den argumentativen Tiefpunkt erreicht, wenn jetzt auch noch Computerspiele als 'Rechtfertigung' für ihre verquere Haltung herhalten müssen...

    Der Dauerwitz der "Diktatur" ist so hahnebüchen, da braucht man keine weiteren Worte drüber zu verlieren. (Nordkorea lässt grüßen.)

    Würden Impfverweigerer sich wirklich um ihre Gesundheit sorgen (von der ihrer Mitmenschen ganz zu schweigen), hätten sie sich impfen lassen.
    Da sie ihre Gesundheit aber allzu oft einfach lieber den überaus kompetenten und allwissenden "sozialen" Medien oder Fake-News-Plattformen anvertrauen, müssen sie sich dann auch nicht wundern, wenn sie irgendwann erkranken, oder gar im Krankenhaus oder auf der Intensivstation landen, oder dann auf dem Sterbebett bereuen, dass sie die zwei Piekse doch nicht genommen haben - was selbstverständlich niemandem zu wünschen ist.

    Irgendwie ist das alles schon ziemlich kurios: Da geht immer noch eine Pandemie um den Globus, brilliante Köpfe haben es jedoch in einem der größten Erfolge unserer jüngsten Geschichte geschafft, verlässliche Impfstoffe (Plural!) zu entwickeln, zu testen und massenweise herzustellen, rund um die Welt wird geimpft mit sichtbaren und belegten Erfolgen, und einer Minderheit von Selbsterleuchteten fällt nichts Besseres ein als: "Nö". Weil die Freiheit, die Pandemie durch Boykott wirksamer Maßnahmen in die Länge zu ziehen wohl wichtiger zu sein scheint, und Fakten ohnehin eher fakultativ sind...
    Und da so gerne mit fer Fahne der Meinungsfreiheit vor der Nase herumgewedelt wird: Das oben ist dann meine freie Meinung.

  • Sehr geehrter Herr Hezel

    Sie schreiben von „verlässlichen Impfstoffen“ die von „brillanten Köpfen“ entwickelt wurden.

    Aber woher wollen Sie wissen, dass diese so „verlässlich“ sind? Ich habe heute dieses Schreiben von Sciensano erhalten:

    „Bonjour Mr Schmitz,

    Pour l’instant nous ne disposons pas d’un aperçu complet du statut de vaccination des personnes qui décèdent. En attendant la consolidation des données de la mortalité par Statbel, nous nous basons sur les profils des patients qui nous sont rapportés à titre volontaire par les hôpitaux via la surveillance clinique. De plus, pas chaque personne se trouve à l’hôpital au moment de son décès, ce qui est souvent le cas pour les personnes âgées. Autrement dit, nous ne disposons pour l’instant pas des chiffres complets qui nous permettent de tirer des conclusions concernant cet aspect.
    Bàv,
    Wesley
    Service Presse Sciensano“

    Ist denn das zu fassen? Da wird ein experimenteller Impfstoff großflächig, auch bei Kindern verimpft, aber das Gesundheitsamt führt keine Statistiken über den Impfstatus der seit der Kampagne verstorbenen „Versuchskaninchen“. Wie sollen denn da (tödliche) Nebenwirkung der Impfung erfasst werden?

    Oder wollte man die gar nicht so genau erfassen?

  • Der Hintergrund meiner Anfrage an Sciensano war die auffällige Übersterblichkeit in der Gruppe 65-74 Jahre, just zu dem Zeitpunkt, als diese Gruppe geimpft wurde. Sciensano hatte selber auch keine Erklärung dafür. Möglicherweise hätte es eine Erklärung gegeben, wenn denn der Impfstatus der Verstorbenen mit der Datenbank der Todesfälle verknüpft hätte werden können. Nur das war erstaunlicherweise nicht möglich, weil Sciensano den Impfstatus der Verstorbenen NICHT kennt. Das finde ich unverantwortlich. Es wäre die Mindestinfo gewesen, die Sciensano hätte erfassen müssen, um sich ein Bild über die Sicherheit der experimentellen Impfstoffe machen zu können.

    Natürlich sterben auch Geimpfte, genauso wie PCR-Positive sterben. Bei Letzteren gab und gibt man sich aber alle Mühe, akribische Statistiken zu führen. Bei den Impftoten scheint das niemand, zumindest nicht Sciensano und Statbel, zu interessieren, sonst hätte man die fraglichen Daten längst verknüpft.

    Laut EMA-Zulassung muss im Falle einer bedingten Marktzulassung „die Sicherheitsüberwachung NACH der Zulassung“ gewährleistet sein. Was in Belgien demzufolge NICHT geschehen ist.

    Frage an Gesundheitsminister Antoniadis: „Kennen Sie die Anzahl der in OB verstorbenen Geimpften, und wissen Sie ob es da auch relevante statistische Auffälligkeiten bzgl. Impfstatus gibt?

    https://ourworldindata.org/grapher/excess-mortality-p-scores-by-age?time...

    https://datastudio.google.com/embed/reporting/c14a5cfc-cab7-4812-848c-03...

    https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/qanda_20_2390

  • Herr Schmitz, glauben Sie ernsthaft, dass bislang 5,3 Milliarden (!) Impfstoffdosen (WHO, Stand 06-09-2021) rund um die Welt (!) verabreicht worden wären, wenn sie nicht verlässlich wären? Also ehrlich...

  • Solange...
    Solange...
    Solange...

    Diese Aneinanderreihung könnte man endlos fortsetzen, Frau Jacobs.

    Mit anderen Worten: Solange wir nicht in einer perfekten Welt leben, sollte man... gar nichts tun, auf keinem Gebiet.

    Die perfekte Welt, die werden wir leider - oder Gott sei Dank - niemals verwirklicht sehen.

  • Sehr geehrter Herr Hezel,

    Nun ja, ich hoffe für uns alle, dass Ihr Glauben Sie nicht enttäuschen wird. Wenn allerdings die Wissenschaft sich mit „Glauben“ begnügt, insbesondere dann, wenn Gewissheit herrschen könnte, bin ich umso skeptischer. Denn schließlich heißt es ja WISSENschaft und nicht GLAUBENschaft. Sciensano mag wohl glauben, dass die Impfungen nicht für die auffällige Übersterblichkeit in der Altersgruppe 65-74 zwischen März und April 2021 verantwortlich sind, wissen tut es Sciensano nicht, und schlimmer noch will Sciensano es offensichtlich auch gar nicht wissen.

    Herr Hezel, inwiefern können Sie also AUSSCHLIESSEN, dass diese Übersterblichkeit mit den Impfungen zusammenhängt.

    Und genau so wenig wie Sie aufgrund des Glaubens von 1 Milliarde Katholiken an den Christengott dennoch diesen Glauben nicht teilen, kann ich den Glauben der Milliarde Impflinge, die wohl an die Sicherheit des Impfstoffs glauben, nicht so ohne Weiteres teilen.

  • Nach den Zahlenspielereien nun die Wortspielereien und linguistischen Haarspaltereien, um bloß nicht auf die Frage zu antworten...

    Also, neuer Versuch:
    Herr Schmitz, DENKEN oder MEINEN Sie ernsthaft, dass bislang 5,3 Milliarden (!) Impfstoffdosen (WHO, Stand 06-09-2021) rund um die Welt (!) verabreicht worden wären, wenn sie nicht verlässlich wären?

  • Sehr geehrter Herr Hezel,

    Ja, ich halte es für möglich, dass die Impfstoffe nicht verlässlich sind.
    Ja, ich halte es für möglich, dass die fragliche Übersterblichkeit ursächlich mit der Impfung in Verbindung steht.
    Ja, ich halte es für möglich, dass wir in Zukunft uns fragen werden: "Was haben wir getan?"

    Dennoch hoffe ich, dass Sie Recht behalten werden.

    Übrigens, zu zweifeln bedeutet nicht das Gegenteil zu glauben, sondern es für möglich zu halten.

  • In Sachen Impfung sage ich nur eines:
    Die Nebenwirkungen sind akzeptabel, doch eine Impfpflicht ist fehl am Platze.

    Wenn nun die Infektions-Fallzahlen im herannahenden Herbst wieder steigen, dann bin ich gespannt, wieviel Erkrankte und Tote es geben wird, vor allem unter den alten Menschen. Sollten wir wieder eine Sterblichkeit wie letztes jahr um diese Zeit zu verzeichnen haben, dann nutzen die Impfungen wenig.
    Die Frage stellt sich deshalb in den nächsten Monaten in Europa: Hilft die Impfung wirklich?

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