Rote Teufel starten mit 3:0-Sieg gegen Russland

<p>So frei darf man Romelu Lukaku nicht zum Schuss kommen lassen.</p>
So frei darf man Romelu Lukaku nicht zum Schuss kommen lassen. | Foto: Photo News

Die Roten Teufel überzeugten vor allem in der ersten Halbzeit, als sie die Ungenauigkeiten in den Reihen der „Sbornaja“ eiskalt ausnutzten und zweimal zuschlugen. Deutlich blasser verlief die zweite Halbzeit, als die Belgier sich darauf beschränkten, das Geschehen zu kontrollieren. Sie überließen den Russen den Spielaufbau, die allerdings mit diesem Freiraum nicht viel anzufangen wussten.

Während im Vorfeld über die Besetzung der Flügel spekuliert worden war, auf denen Timothy Castagne und Thorgan Hazard zunächst den Vorzug erhielten, sorgte Nationaltrainer Martinez mit der Besetzung der zentralen Rolle in der Abwehr für eine Überraschung: Nicht Thomas Vermaelen oder Jason Denayer standen in der Startelf, sondern Dedryck Boyata. Eine gute Entscheidung, wie sich im Laufe des Spielverlaufs herausstellen sollte.

Zur Pause führte der sehr effizient auftretende Weltranglistenerste mit 2:0 durch Tore von Romelu Lukaku und Thomas Meunier. Bei beiden Treffern standen die Platzherren durch Defensivschnitzer in gewisser Weise Pate. Obwohl die Russen nach dem 1:0 versuchten, sich mehr Spielanteile zu sichern, konnten sie Jan Vertonghen und Co. nicht ernsthaft in Verlegenheit bringen.

Negativer Höhepunkt des ersten Durchgangs war die verletzungsbedingte Auswechslung von Timothy Castagne. Bei dem Zusammenstoß mit Kusjajew zog sich Castagne einen Jochbeinbruch zu, der ihm einen Krankenhausbesuch in Russland einbrachte. Für den 25-Jährigen könnte die EM vorzeitig zu Ende gehen.

Die zweite Halbzeit hielt aus belgischer Sicht zwei positive Aspekte bereit: Kapitän Eden Hazard wurde in der 71. Minute eingewechselt und bestätigte in diesem 20 Minuten seine aufsteigende Formkurve. Schließlich stellte Lukaku in der 88. Minute seine Treffsicherheit unter Beweis und erzielte den 3:0-Endstand. Der Turniereinstand ist gelungen.

Am Donnerstag bestreiten die Roten Teufel ihr zweites Gruppenspiel. Um 18 Uhr treffen sie in Kopenhagen auf Dänemark.

Das Spiel Belgien-Russland im Zeitraffer

10. Minute: Erster richtiger Angriff der Belgier nach der Abtatsphase. Eine Flanke von Dries Mertens gelangt etwas glücklich zu Romelu Lukaku, der sich völlig frei in der Nähe des Elfmeterpunkts nicht bitten lässt, 1:0, und diesen Treffer seinem Inter-Mannschaftskameraden Christian Eriksen widmet: „Chris, I love you“

14. Minute: Bei der zweiten russischen Ecke kommte Fernandes frei zum Kopfball, doch Thibaut Courtois hat keine Probleme, das Leder sicher zu fangen.

18. Minute: Leander Dendoncker lässt das 2:0 freistehend liegend und schießt weit übers Tor. Vorausgegangen war ein Solo von Lukaku über das halbe Spielfeld. Der Goalgetter wurde zwar gestoppt, konnte aber präzise zurücklegen.

22. Minute: Nächste Chance für die Roten Teufel. Diesmal scheitert Thorgan Hazard aus kurzer Distanz an Torhüter Schunin.


<p>Mit blutender Kopfverletzung musste Timothy Castagne vom Platz.</p>
Mit blutender Kopfverletzung musste Timothy Castagne vom Platz. | Foto: epa

25. Minute: Timothy Castagne und Kusjajew knallen bei einem Zweikampf heftig zusammen. Für Castagne, ist das Spiel vorzeitig wegen einer Schläfenverletzung beendet. Für ihn rückt Thomas Meunier in die Mannschaft. Kusjajew spielt zunächst mit einem Turbanverband weiter, ehe auch er ausgewechselt wird.

29. Minute: Toby Alderweireld versucht es mit einem Fernschuss, der allerdings am Ziel vorbeigeht.

34. Minute: Schunin kann einen Schuss von Hazard nur abklatschen, und der eingewechselte Meunier erzielt seinen achten Treffer im Trikot der Nationalmannschaft, 2:0.

40. Minute: Der Videoschiedsrichter analysiert einen Zweikampf im russischen Strafraum, bei dem Meunier zu Fall kommt: kein Elfmeter, zurecht.

43. Minute: Stanislaw Tschertschessow muss bereits zum zweiten Mal wechseln: Für den angeschlagenen Schirkow kommt Karavaev.

45. Minute: Nach einem Dribbling setzt Yannick Carrasco seinen Schuss etwas zu hoch an.

46. Minute: Ein Ballverlust von Dendoncker beschert Sobnin eine Schussgelegenheit, doch der Ball geht am Kasten von Courtois vorbei.

60. Minute: Die erste Viertelstunde der zweiten Halbzeit bietet aus belgischer Sicht nichts Nennenswertes.

71. Minute: Interessant für den weiteren EM-Verlauf: Eden Hazard wird für Dries Mertens eingewechselt.

88. Minute: Dann doch noch ein Higlight in der zweiten Halbzeit: Nach vorbildlicher Vorarbeit von Meunier nutzt Lukaku seine zweite Chance zum zweiten Tor, 3:0.

90. Minute: Golowin kann aus einem Freistoß von der Strafraumgrenze kein Kapital schlagen.

Namen und Fakten

Belgien: 1 Courtois/Real Madrid (29 Jahre/85 Länderspiele) - 2 Alderweireld/Tottenham Hotspur (32/109), 4 Boyata/Hertha BSC (30/24), 5 Vertonghen/Benfica Lissabon (34/127) 76. Vermaelen/Kobe Vissel (35/80) - 21 Castagne/Leicester City (25/15)/27. Meunier/Borussia Dortmund (27/48), 19 Dendoncker/Wolverhampton Wanderers (26/18), 8 Tielemans/Leicester City (24/40), 16 Thorgan Hazard/Borussia Dortmund (28/36) - 14 Mertens/SSC Neapel (34/99) 71. Eden Hazard/Real Madrid (30/107), 11 Carrasco/Atletico Madrid (27/47) 76. Dennis Praet/Leicester City (27/11) - 9 Lukaku/Inter Mailand (28/93)

Russland: 1 Schunin - 2 Mario Fernandes, 5 Semjonow, 14 Dschikija, 18 Schirkow (43. Karavaev) - 7 Osdojew, 8 Barinow (46. Divejew) - 11 Sobnin (63. Mukhin), 17 Golowin, 23 Kusjajew (29. Cheryshev/63. Miranchuk) - 22 Dsjuba

Tore: 1:0 Lukaku (10.), 2:0 Meunier (34.), 3:0 Lukaku (88.)

Schiedsrichter: Antonio Mateu Lahoz (Spanien)

Gelbe Karten:

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