NGO präsentiert Beweise für Einsatz belgischer Waffen im Jemen-Konflikt

Vredesactie-Forscher Hans Lammerant und die Experten, die ihn unterstützten, haben Satellitenbilder, Videos und Fotos seziert und geografisch verortet, die eine Schlacht dokumentieren, die zwischen August und September 2019 im Norden des Landes, unweit der saudischen Grenze, zwischen jemenitischen Truppen und Houthi-Rebellen stattfand.

Die Analyse des von Vreedesactie untersuchten Videomaterials zeigt nicht nur die Beteiligung der saudischen Nationalgarde an der Schlacht im Jabara-Tal, sondern auch ihren Besitz von Ausrüstung der Firma FN Herstal (die zur Herstal-Gruppe gehört, deren alleiniger Aktieninhaber die Wallonische Region ist).

Nach und nach gewannen die Houthis während der Kämpfe an Boden und drangen in die von den Saudis verlassenen Außenposten ein. Dabei erbeuteten sie, wie mehrere Bilder zeigen, schwere Maschinengewehre des Typs FN M2HB, Sturmgewehre der Typen FN Scar und F2000 sowie zahlreiche Kisten mit Munition.

„Diese Untersuchung zeigt, dass die saudische Nationalgarde entgegen den Behauptungen der wallonischen Regierung in der Vergangenheit militärisch im Jemen operiert und dabei belgische Waffen und Munition verwendet“, so Hans Lammerant: „Folglich besteht bei jedem neuen Waffenexport die Gefahr, dass er im Jemen eingesetzt wird und zu den dort begangenen Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht beiträgt. Jede neue Entscheidung über die Erteilung von Lizenzen an Saudi-Arabien wird diese Elemente berücksichtigen müssen.“ (belga/mv)