Menschenrechtler fordern Peking-Boykott

<p>Chinas Präsident Xi Jinping steht im Fadenkreuz der Kritik.</p>
Chinas Präsident Xi Jinping steht im Fadenkreuz der Kritik. | Foto: dpa

Chinas Präsident Xi Jinping habe seit der Vergabe der Spiele an China 2015 „ein unerbittliches Vorgehen gegen die Grundfreiheit und die Menschenrechte ausgelöst“, erklärten die Menschenrechtler. In einer Mitteilung an die französische Nachrichtenagentur AFP erklärte das Internationale Olympische Komitee (IOC), dass Bedenken von Kampagnengruppen „bei der Regierung und den lokalen Behörden geäußert wurden und werden“.

Die Menschenrechtsfrage dürfte spätestens im kommenden Winter neben der Corona-Pandemie zum bestimmenden Thema werden. Die Nichtregierungsorganisation Human Rights Watch (HRW) sieht hier erhebliche Rückschritte. „Die Spiele 2022 werden unter Menschenrechtsbedingungen stattfinden, die signifikant schlechter sind als bei den Spielen in Peking 2008“, hieß es Mitte Dezember in einem Offenen Brief an IOC-Präsident Thomas Bach. 2008 hatte der Konflikt um Tibet für Aufregung gesorgt. Momentan entzündet sich die Kritik am Vorgehen der chinesischen Regierung gegen die muslimische Minderheit der Uiguren.

Kurz vor Ende seiner Amtszeit warf der damalige US-Außenminister Mike Pompeo China offiziell „Völkermord“ vor. „Ich glaube, dass dieser Genozid andauert und dass wir Zeugen des systematischen Versuchs des chinesischen Parteienstaates werden, Uiguren zu zerstören“, hatte Pompeo kürzlich erklärt. Bereits seit mindestens März 2017 verübe China „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Der neue US-Präsident Joe Biden hatte letztes Jahr ebenfalls von einem Völkermord gesprochen. (sid/tf)

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