Kamil Stoch Gesamtsieger der Vierschanzentournee

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Kamil Stoch war auch in Bischofshofen eine Klasse für sich. | Foto: Reuters

Der Pole, der auch die Tageswertung in Bischofshofen gewann, sicherte sich damit seinen dritten Goldenen Adler und siegte in der Gesamtwertung vor dem Deutschen Karl Geiger und seinem polnischen Landsmann Dawid Kubacki.

Polens „König Kamil“ ist längst der Grand Seigneur des Skispringens, ein Gentleman der Schanzen, wortgewandt, höflich, bescheiden, skandalfrei, eine Art Roger Federer des Wintersports. „Ich versuche, mich nur auf mich und meine Sprünge zu konzentrieren“, sagte der 33-Jährige über sein Erfolgsrezept, mit dem er in Bischofshofen nach Premieren-Gewinner Sepp Bradl im Jahr 1953 zum zweitältesten Tourneesieger der Geschichte wurde.

Sein dritter Sieg beim Klassiker war nicht so emotional wie der erste, als Stoch 2017 im letzten Springen den Norweger Daniel Andre Tande noch abfing. Er war nicht so geschichtsträchtig wie der zweite 2018, als er den Grand Slam mit vier Tageserfolgen schaffte. Dieser nun war aber der unter den schwierigsten Voraussetzungen.

Eigentlich war die Tournee für Stoch schon vor dem ersten Springen verloren, als das gesamte polnische Team in Oberstdorf nach dem positiven Coronatest bei Klemens Muranka in Quarantäne gehen musste und vom Auftaktspringen ausgeschlossen wurde. Der polnische Boulevard tobte, Fans und Politik zürnten. Und Stoch? Von ihm kam kein böses Wort in Richtung Organisatoren, er verfolgte in professioneller Gelassenheit den Gang der Dinge.

„Ich bin sehr glücklich, dass wir die Chance erhalten anzutreten“, sagte er, als sich Quarantäne- und Corona-Krise zumindest bei ihm in Wohlgefallen aufgelöst hatten, Stoch und die Polen wieder ins Wettkampffeld aufgenommen wurden. Trotz der unschönen Ouvertüre war Stoch von Anfang an vorne mit dabei, und spätestens in Innsbruck, als er mit seinem ersten Saisonsieg die Gesamtführung übernahm, lief alles für ihn. (sid)

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