Die Unermüdliche - Pelosi bleibt Vorsitzende im US-Repräsentantenhaus

<p>Hat am Sonntag ihren Eid abgelegt: Nancy Pelosi.</p>
Hat am Sonntag ihren Eid abgelegt: Nancy Pelosi. | Foto: afp

Auf diesem einflussreichen Posten steuerte die Demokratin ihre Partei bereits in den vergangenen beiden Jahren durch die zweite Hälfte der Amtszeit von Präsident Donald Trump. Pelosi war dabei häufig die wichtigste Gegenspielerin des Republikaners.

Als Nummer drei der staatlichen Rangfolge nach dem US-Präsidenten und dessen Vize war sie in dieser Zeit die politisch mächtigste Frau Amerikas. Sobald der künftige US-Präsident, der Demokrat Joe Biden, am 20. Januar vereidigt ist, wird sich das ändern. Die künftige Vizepräsidentin Kamala Harris - die erste Frau auf diesem Posten - wird Pelosi dann als mächtigste Frau der US-Politik ablösen.

Ähnlich wie Harris hat auch Pelosi schon Geschichte geschrieben. Von 2007 bis 2011 war die Demokratin schon einmal Vorsitzende des Repräsentantenhauses - als erste Frau. Sie ist seit Jahrzehnten im politischen Geschäft, lange Zeit davon in Führungsjobs im Kongress. Sie weiß, wie man Kritik abwehrt, Mehrheiten organisiert und Abweichler einfängt. Als ihre Wahl zur Vorsitzenden der Kongresskammer vor zwei Jahren wackelte und einige Demokraten nach Verjüngung riefen, wehrte sie die Revolte erfolgreich ab. In den vergangenen zwei Jahren unter Trump zeigte sie, was Jahrzehnte politischer Erfahrung wert sein können: Sie kannte die Finessen des Parlamentarismus nur zu gut und ließ Trump mehrfach auflaufen.

Pelosi gilt als geschickte Taktiererin. Ein bisschen was konnte sie sich wohl bei ihrem Vater abschauen, der Bürgermeister der Ostküstenstadt Baltimore war. Pelosi wuchs in einer italienischstämmigen Familie als jüngstes von sechs Kindern auf. Später zog sie selbst fünf Kinder auf und startete danach ihre politische Karriere.

Die Demokratin hat oft Durchhaltevermögen bewiesen. Zähigkeit dürfte sie auch in den nächsten Monaten brauchen. Sie hat es dann zwar nicht mehr mit Trump als Präsidenten zu tun, aber womöglich mit einem weiterhin republikanisch dominierten Senat. Die Mehrheitsverhältnisse entscheiden sich mit den Stichwahlen um zwei Senatssitze im Bundesstaat Georgia am Dienstag. Bereits geklärt ist die Lage in der anderen Kongresskammer: Bei der nur knappen Mehrheit ihrer Partei im Repräsentantenhaus wird Pelosi die eigenen Reihen noch enger zusammenhalten und linke Abgeordnete in Schach halten müssen. (dpa)

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