Weniger Wettbewerbe und Sportler bei Olympia 2024 in Paris

<p>Bei den Olympischen Spielen in Paris werden Medaillen im Surfen zu gewinnen sein.</p>
Bei den Olympischen Spielen in Paris werden Medaillen im Surfen zu gewinnen sein. | Illustrationfoto: Photo News

Keiner der 41 Vorschläge der internationalen Verbände für zusätzliche Disziplinen bei den übernächsten Sommerspielen sei angenommen worden, teilte das Internationale Olympische Komitee nach einer Exekutivsitzung am Montag mit. Statt 339 Wettbewerben wie für die Tokio-Spiele im nächsten Jahr geplant sollen es in Paris 329 sein. Gestrichen werden unter anderem vier Klassen im Gewichtheben. In Paris nicht dabei sind außerdem Karate und Baseball sowie Softball, die in Tokio noch zum Programm gehören. Gestrichen werden soll auch das 50-km-Gehen der Männer in der Leichtathletik. Stattdessen werde es ein Mixed-Event für Frauen und Männer geben.

Während in Japan noch rund 11.092 Sportlerinnen und Sportler erwartet werden, sollen es in Frankreich drei Jahre später 592 weniger sein. Auch die Zahl der Funktionäre werde um rund 400 verringert.

<p>Künftig olympisch: der Klettersport</p>
Künftig olympisch: der Klettersport | Foto: belga

Zum ersten Mal in der Geschichte Olympischer Spiele werde in Paris eine „vollständige Gleichheit der Geschlechter“ erreicht werden, kündigte IOC-Präsident Thomas Bach an. Genau die Hälfte der Teilnehmer werde dann weiblich sein. In Tokio sind es demnach 49 Prozent der Starter. Zudem steige die Zahl der Mixed-Wettbewerbe in Paris von 18 auf 22.

Wie schon in Tokio werden auch 2024 Skateboarding, Sportklettern und Surfen wieder ins olympische Programm aufgenommen. Hinzu kommt auf Wunsch der Organisatoren Breakdance, das seine olympische Premiere geben wird. Die vier Sportarten waren bereits 2019 provisorisch ins Programm aufgenommen worden, standen seitdem unter Beobachtung und sind nun definitiv dabei. Surfen, Klettern und Skateboard gehören auch zum Angebot der Olympischen Spiele von Tokio, die wegen Corona um ein Jahr auf 2021 verschoben worden waren.

Belarus-Präsident Lukaschenko darf nicht zu Spielen in Tokio.

Das IOC hat außerdem auf die massiven Proteste aus dem Sport gegen die Verhältnisse in Belarus reagiert und dessen Präsident Alexander Lukaschenko suspendiert. „Die Exekutive wird die Lage in Belarus weiter beobachten und womöglich weitere Maßnahmen ergreifen oder je nach Entwicklung auch die Suspendierung wieder aufheben“, sagte IOC-Präsident Thomas Bach.

Neben Lukaschenko wurden auch dessen Sohn Viktor sowie weitere Führungskräfte des Belarus-NOK vorübergehend suspendiert. Das Nationale Olympische Komitee von Belarus habe die Athleten seines Landes nicht genug vor politischer Diskriminierung geschützt, so Bach. Dazu kündigte der Ringeorden an, die Zahlungen an das NOK von Belarus einzustellen. Von den Konsequenzen ausgeschlossen wurden die Sportler, die sich weiter auf die Olympischen Spiele vorbereiten sollen. Lukaschenko, der auch Vorsitzender des NOKs seines Landes ist, steht seit seiner umstrittenen Wiederwahl als Staatspräsident im vergangenen Sommer verstärkt in der Kritik. 1.200 Vertreter des Sports in Belarus – Trainer, Funktionäre und Athleten – hatten eine Erklärung gegen den Präsidenten und für Neuwahlen unterschrieben.

Vor allem das gewaltsame Vorgehen von Lukaschenko gegen Andersdenkende und Demonstranten hatte seine Landsleute und viele Beobachter im Ausland gegen den umstrittenen Machthaber aufgebracht. Das IOC hatte Ende November ein Verfahren gegen das NOK von Belarus eingeleitet, um Maßnahmen oder Sanktionen gegen ergreifen zu können. Das ist nun geschehen. (dpa/sid)

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