Warum leben, wozu sterben?

Ich bin eigentlich erschüttert über die hohe Sterbezahl in Belgien trotz eines Gesundheitssystems, das insgesamt doch auf hohem Niveau operiert. Schuldige suchen und bezichtigen, erweist sich als müßig.

Wir sind konfrontiert mit einer Wirklichkeit, vor der wir nur allzu gerne weglaufen: Tod und Sterben! Und das ganz plötzlich als gesellschaftliches Phänomen! Bisher wurden Tod und Sterben einfach in die Privatsphäre abgeschoben: Jeder musste sehen, wie er/sie damit fertig wird, sowohl bei Nahestehenden wie bei sich selbst. Jetzt schwebt das Damoklesschwert über einer ganzen Gesellschaft.

Wir müssen es anschauen, es aus der gesellschaftlichen Tabuzone herausholen. Worüber frei und offen geredet wird, verliert sein beängstigendes Potenzial. Weniger Angst, heißt weniger Stress. Anstatt uns jetzt zu sorgen, wie wir wohl Weihnachten feiern werden, wäre es sinnvoll, sich mit den Fragen auseinanderzusetzen: Was will ich mit meinem (so bedrohten) Leben? Wie sehe und deute ich meinen Tod? Das eigentliche Weihnachten feiert ja die Menschwerdung Gottes. Zum Menschsein gehören Tod und Sterben. Am Ende stirbt dieser Mensch gewordene Gott.

Kommentare

  • „Am Ende stirbt dieser Mensch gewordene Gott.“
    (KH Calles)

    „Auch Götter sterben, wenn niemand mehr an sie glaubt.“
    (JP Sartre)

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