Coronakrise: Bestatter zwischen Burn-out-Risiko und Arbeitszufriedenheit

Die große Zufriedenheit der Bestatter, die sich aus ihrer Arbeit ergibt, habe dennoch dazu beigetragen, einen Burn-out zu vermeiden, betont DELA. Der Erhebungsfragebogen war 1.287 Mitarbeitern vorgelegt worden, ein erstes Mal im April und ein zweites Mal im Juni.

Daraus ging hervor, dass die Coronakrise beim Bestattungspersonal körperliche und geistige Ermüdung verursachte, erklärte DELA am Montag. Laut der ersten Umfrage im April fühlten sich 19 Prozent der Befragten von einem Burn-out-Risiko bedroht. Diese Zahl stieg nach dem Höhepunkt der Pandemie im Juni auf 45 Prozent. Schwierige Situationen, wie z. B. nicht die Möglichkeit zu haben, den Hinterbliebenen einen angemessenen oder gewünschten Abschied zu arrangieren, spielten laut DELA eine Rolle bei diesem Anstieg.

Der Umfrage zufolge zeigen Bestattungsmitarbeiter jedoch ein hohes Maß an Zufriedenheit, einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Bei der ersten Messung war dieser Zufriedenheitsgrad mit 69 Prozent der Bestatter extrem hoch. Dasselbe galt für 54 Prozent der Befragten nach der zweiten Messung. Dies habe dazu beigetragen, den Burn-out vieler Mitarbeiter zu vermeiden, schlussfolgert DELA. Nach der ersten Corona-Welle seien die Fehlzeiten der Mitarbeiter sehr niedrig geblieben, hieß es weiter seitens des Bestattungsspezialisten.

„Mit dieser Umfrage wollen wir unterstreichen, dass die psychische und physische Belastung der Bestatter nicht zu unterschätzen ist“, so DELA-Sprecherin Lien Verfaille: „Informell erkennen die Regierung, die Expertengruppen und Sciensano an, dass es fair wäre, den Bestattungssektor in die Kategorie des Gesundheitswesens einzuordnen, aber dies ist nicht konkretisiert oder formalisiert.“ Infolgedessen kommt der Sektor nicht für zusätzliche Schutzausrüstung und vorrangige Impfungen in Frage, bedauert DELA. (belga/mv)