Zu wenig Grippeimpfstoffe in belgischen Apotheken

<p>Zu wenig Grippeimpfstoffe in belgischen Apotheken</p>
Illustrationsfoto: Julian Stratenschulte/dpa

„Fast die Hälfte der Impfstoffe ist noch nicht geliefert worden, aber selbst wenn alle Impfstoffe vorhanden sind, müssen wir möglicherweise immer noch die Ausgabe selektiv regeln“, sagt Lieven Zwaenepoel vom Apothekerverband.

Belgien hat in diesem Jahr etwa drei Millionen Grippeimpfstoffe bestellt, das sind etwa 10 Prozent mehr als in den vergangenen Jahren. „Wie erwartet ist die Nachfrage in diesem Jahr viel größer als sonst, die Menschen haben auch kaum Geduld zu warten“, so Lieven Zwaenepoel: „Die Hälfte der verfügbaren Impfstoffe ist noch nicht geliefert worden, aber selbst dann kann die Nachfrage noch größer sein als das Angebot.“

Ab diesem Jahr können sich Menschen über 50 auch ohne Rezept gegen die Grippe impfen lassen. Aber auch die Coronakrise spielt nach Ansicht des Apothekerverbandes eine große Rolle für die steigende Nachfrage nach Impfstoffen. „Normalerweise müssen wir das Bewusstsein viel stärker schärfen, und selbst über 65-Jährige erreichen keine 70-prozentige Durchimpfungsrate“, sagt Zwaenepoel: „Aufgrund der Coronakrise hat nun jeder verstanden, wie wichtig die Grippeimpfung ist. Das ist eine gute Sache, aber die Nachfrage ist im Moment stark gestiegen.“

Der Apothekerverband betont daher, wie wichtig es ist, zuerst die am meisten gefährdeten Personen mit einem Impfstoff zu versorgen. „Das sind Risikogruppen wie ältere Menschen über 65 und Menschen mit chronischen Krankheiten oder Immunschwächen. Auch das Personal im Gesundheitswesen sollte den Impfstoff erhalten. Diese Gruppen haben echte Priorität. Möglicherweise müssen wir die hohe Nachfrage der gesunden Menschen über 50 eindämmen. Und die Unternehmen sind möglicherweise nicht in der Lage, jedem Arbeitnehmer einen Impfstoff anzubieten.“ (belga/mv)

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