Tausende Migranten auf Lesbos verbringen vierte Nacht im Freien

Den Aussagen Koumoutsakos, schloss sich der Chef der Niederlassung der Hilfsorganisation Ärzte der Welt, Dimitris Patestos, an: „Das provisorische Lager muss so schnell wie möglich funktionieren“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Zahlreiche Migranten sagten Reportern vor Ort, sie wollten nicht ins provisorische Lager und sähen die Lage als Chance, ihre Abreise durchzusetzen. Immer wieder kommen spontan kleine Demonstrationen zustande bei denen Migranten „Freiheit, Freiheit“, skandieren. Tausende Migranten, darunter Kinder, verbrachten die vierte Nacht in Folge auf den Straßen. Humanitäre und staatliche Organisationen versuchen Wasser und Lebensmittel zu verteilen, wie das griechische Fernsehen (ERT) zeigte.

Das Lager wird auf einem Schießübungsfeld der griechischen Armee errichtet. Das Gelände liegt nur wenige Kilometer nördlich der Inselhauptstadt Mytilini an der Küste.

Nach dem Brand des Flüchtlingslagers Moria warnen mehr als 150 Europaabgeordnete eindringlich vor dem Wiederaufbau des Camps und mahnen die Aufnahme der rund 13 000 Migranten durch andere EU-Staaten an.

Nach wie vor bewegen sich Dutzende Corona-infizierte unter den Tausenden Migranten. Mindestens 35 Migranten waren vor dem Großbrand positiv getestet worden. Sie tauchten nach dem Großbrand unter. (dpa)