Wen trifft die Krise?

Ich möchte Herrn Enders danken für seine gut unterbaute Antwort auf den fast populistischen Kommentar von Samstag. Ja, die Krise trifft sehr viele Arbeitnehmer, wenn sie nicht (wie fast die Mehrheit der Bevölkerung) direkt oder indirekt durch den Staat oder das Sozialsystem angestellt sind.

Aber noch stärker trifft es die Mittelschicht, wo vielen Selbständigen eine in Jahren aufgebaute Existenz wegbricht. Zwar hatte der Chefredakteur Recht zu behauten, dass die Krise in der Dritten Welt noch stärker zuschlägt, aber dies als Trost anzuführen, ist doch wohl äußerst sarkastisch. Und wie der Herr Enders erklärt, eilen die Börsen nicht von Rekord zu Rekord, sondern dümpeln etwa 30-40% unter Vor-Corona-Niveau. Und die Leute die ihr Erspartes dort angelegt haben sehen nicht nur Kursverluste, sondern auch den Wegfall von vielen Dividenden. Wenn jetzt die Nasdaq- Technologie-Börse tatsächlich Rekordwerte erzielt, dann ist dies wirtschaftlich unterbaut: durch die Krise entwickelt sich die digitale Gesellschaft viel schneller als gedacht. Dass die einfachen Sparer durch die Billiggeldpolitik der Zentralbank seit Jahren nur noch lächerliche Zinsen erhält, hat jedoch auch noch andere Gründe. Eigentlich finanzieren sie die Staaten Südeuropas, welche ohne die Null-Zins-Politik bankrott wären.

Aber auch Belgien und sicherlich die Wallonie stehen nicht viel besser da als Südeuropa. Wie der Gouverneur der Nationalbank vor Kurzem feststellte, steigt in der Wallonie der Anteil der Öffentlichen Hand auf fast 70% aller Ausgaben: Dies gleicht mehr dem Kommunismus als einer freien Wirtschaft. Und wer soll das bezahlen... außer Flandern? Hierüber auszuweiten sprengt den erlaubten Rahmen eines Leserbriefes... vielleicht mehr später.

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