Zustände im „Hof Bütgenbach“

Sehr geehrter Herr Schröder,

Nur einem Mann Ihrer Erfahrung, Weitsicht und Klugheit, gelingt es so zu schreiben, dass auch der klügste Leser nicht merkt, dass es Ihnen gar nicht um die in Ihrem Artikel vorkommende Geschichte geht.

Sie würden doch nie Menschen verunglimpfen, die pflegende Berufe ausüben. Die ihre Haut zu Markt getragen haben. Die mit der täglichen Angst zur Arbeit gingen ihren Partner, ihre Eltern oder Kinder zu infizieren. Die zu gleich welcher Tageszeit und zu gleich welchem Wochentag, ihren Job tun. Die man in jeder Klinik und in jedem Seniorenheim händeringend sucht. Menschen, denen aus Dankbarkeit und Anerkennung landesweit täglich ein Ständchen gebracht wurde.

Pflegende, die maskiert und mit rosa Plastik Overalls bekleidet, in Bütgenbach durch die Flure eilten, waren keine Karnevalisten: Ihnen war bewusst, dass sie mit einer unsichtbaren Gefahr auf Tuchfühlung gingen. Einige haben es mit ihrer Gesundheit bezahlt.

Manche von ihnen weinten wegen ihrer Patienten. Jetzt weinen sie wegen einem Journalisten.

Sie veröffentlichen einen für das Personal völlig unverständlichen Artikel. Sollten Sie Ähnliches mit unserer Gesundheitsministerin vorhaben, dann bereiten Sie einen 30-Tonner-Diesel vor, um die benötigte Dokumentation nach Brüssel zu karren.

Ihre Liebe zum Detail lässt nicht mal einen, während drei Wochen, in einem leeren Zimmer vergessenen, leeren Puddingbecher außer Acht.

Das Aufgreifen dieses determinierenden Details zeugt von solider, ernsthafter, fundierter, journalistischer Arbeit. Damit wird das Covid-Virus ja direkt in den Schatten gestellt.

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