Eine Farce…

Nein, eine Frechheit! Die Mitglieder der föderalen Abgeordnetenkammer „belohnen“ das Pflegepersonal staatlicher Krankenhäuser mit einem „Konsumscheck“ in Höhe von 300 Euro „zur Belohnung für ihre Arbeit während der Coronakrise“… Da entscheiden also Abgeordnete mit mehreren Tausend Euro Einkommen pro Monat (Diäten & Nebeneinkünfte) über eine Arbeit, die die meisten von ihnen womöglich nicht mal einen Tag durchstehen würden und glauben mit einem 300 Euro-Kleckerbetrag alles getan zu haben. Pfui! Die CSP fordert für die DG pro Vollzeitäquivalenzstelle in den Bereichen Seniorenbetreuung, -pflege und -unterstützung eine Honorierung in Höhe von 1.000 Euro, sagt aber auch, dass „echte Anerkennung anders aussieht.“ Richtig! Den Menschen in Pflegeberufen steht eine ernsthaft gemeinte Aufwertung ihres Berufsstandes zu! Und das bedeutet, dass um eine gestaffelte Lohnerhöhung von mindestens 12% innerhalb von drei Jahren gerungen werden muss - wobei Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen (bei gleicher Arbeit) gänzlich ausgeräumt werden müssen! Ein Bonus mag schön und gut sein und ist verdient! Wer jedoch „strukturell“ etwas optimieren will (was jetzt alle Parteien wollen), kommt nicht umhin, die Einkommen interessanter zu gestalten (sprich: zu erhöhen!) und den in Pflegeberufen tätigen Menschen mindestens (!) eine Woche mehr Urlaub zuzugestehen. Nur so kann ein zu niedriger Personalbestand mittelfristig aufgehoben werden; nur so ist Pflegequalität zu sichern!

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