Markt in Steenokkerzeel

Während der 11. Mai im ganzen Land als Bewährungsprobe für den Einzelhandel gilt und die Markthändler ihrerseits verständlicherweise ungeduldig werden, hat der Wochenmarkt in Steenokkerzeel (Flämisch-Brabant) sich längst als coronafest erwiesen. Ohne Unterbrechung decken sich die Besucher nach wie vor jeden Sonntag – ausschließlich – mit Lebensmitteln ein, diszipliniert den nötigen Abstand wahrend. Mundschutz? So gut wie Fehlanzeige.

So auch am Sonntag. Die Anzahl Marktbuden hat sich zwar von den üblichen hundert auf 10 reduziert, jedoch ist der Sonntagvormittag seit zwei Monaten ein willkommener und erlaubter Anlass, das Haus zu verlassen. Der Bürgermeister hat es so gedeichselt, dass der Markt nicht in die Isolation geschickt wurde, sondern ausschließlich Lebensmittel vertreibt und den Bewohnern der Gemeinde Steenokkerzeel vorbehalten ist.

Dementsprechend geringer ist der Zulauf, aber zum Üben ist das ideal. Die Verkaufswagen stehen weit auseinander, die Kunden auch. Und unterhalten tun sie sich lautstark über die Anderthalbmeterdistanz. Der Bürgermeister flaniert, Grillhähnchenduft hängt in der Luft – und die Polizeibeamten sehen, dass es gut ist. Nach ihrem Besuch radeln die Bewohner zufrieden nach Hause. Ich rechne dem Bürgermeister dieses „social approaching“ hoch an, umso mehr, als fast alle Lockdown-Sonntage regelrechte Sonnentage waren. Sie waren fast normal, aber eben nur fast: So ruhig wie in den letzten Wochen war es auf dem Marktplatz, der quasi unter einer der Landebahnen des Flughafens liegt, noch nie. Schade nur, dass der übliche Besuch einer der immer gut besuchten Kneipenterrassen nicht drin war. Wie viele kühle Bierchen da wohl geflossen wären? Die Kneipiers dürften kräftig fluchen, wie allerorts. Es sei ihnen und den anderen Händlern gestattet, auch unter dem Kirchturm von Steenokkerzeel. Mit freundlichen Grüßen.

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