Immer mehr Diskussion um den Tokio-Termin

<p>Sebastian Coe hat sich gegen Schnellschüsse ausgesprochen.</p>
Sebastian Coe hat sich gegen Schnellschüsse ausgesprochen. | Foto: dpa

Am Donnerstag wurde unterdessen das Olympische Feuer im Panathinaikos-Stadion an die Gastgeber aus Tokio übergeben. Von Athen ging es für das Feuer per Flieger weiter Richtung japanische Hauptstadt.

Die viermalige Olympiasiegerin Hayley Wickenheiser hat das IOC zum Handeln aufgefordert. „Ich fordere nicht, die Olympischen Spiele abzusagen. Aber wir müssen vor allem Menschlichkeit zeigen und können nicht einfach so weiter machen“, sagte die 41 Jahre alte Kanadierin dem deutschen Nahrichtenmagazin „Der Spiegel“. Zuvor hatte die einst beste Eishockeyspielerin der Welt, seit 2014 Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees, bereits auf Twitter deutliche Kritik am strikten Festhalten des IOC an den Sommerspielen geäußert. „Wir sollten keine Durchhalteparolen verbreiten. Was in Italien passiert, sollte uns allen eine Warnung sein“, sagte Wickenheiser in dem am Mittwochabend veröffentlichten Beitrag. Die Weltbevölkerung sei „dramatisch“ von der Coronavirus-Pandemie betroffen.

Das IOC hatte am Dienstag erneut bekräftigt, dass die Spiele am 24. Juli in der japanischen Hauptstadt eröffnet werden sollen.

Sebastian Coe, Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes World Athletics, ist derweil gegen eine schnelle Entscheidung über eine Verschiebung oder Absage: „Wir sollten nicht überstürzt entscheiden, wenn wir dies angesichts von noch vier Monaten Zeit nicht müssen“, sagte der Brite der BBC: „Alles ist möglich. Die Dinge ändern sich derzeit jede Stunde, aber wir müssen noch nicht jetzt eine Entscheidung treffen.“ Aufgrund der Coronakrise ist eine Austragung zum geplanten Termin fraglich geworden. „Wir versuchen, der Situation mit den vorliegenden Informationen habhaft zu werden. Aber so viele Informationen gibt es nicht“, sagte der 63 Jahre alte 1.500-m-Olympiasieger von 1980 und 1984: „Die Lage im IOC ist, dass niemand sagt, dass wir um jeden Preis Spiele haben werden.“

Eine Verschiebung um ein Jahr nach 2021 hält Coe für unrealistisch. „Das scheint zwar ein einfaches Unterfangen. Aber wir Leichtathleten haben dann unsere Weltmeisterschaften, und auch die EM im Fußball ist dorthin verschoben worden“, sagte Coe: „Der Sportkalender ist ein kompliziertes Gebilde. Es ist nicht ohne weiteres möglich, etwas um ein Jahr zu verschieben. Es wäre allerdings lachhaft zu sagen, dass etwas auszuschließen ist.“ (sid/dpa)

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