Endstation für Raman & Co.: FC Bayern steht nach 1:0 im Halbfinale

Viel war im Vorhinein spekuliert worden: würden sie, würden sie nicht? Keine der beiden Fangruppierungen hisste jedoch in den ersten Minuten des DFB-Pokal-Viertelfinals zwischen dem FC Schalke 04 und dem FC Bayern München das viel kritisierte Plakat, das das Konterfei von Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp in einem Fadenkreuz zeigt.

Die Heimfans ließen es sich hingegen nicht nehmen, mit Bannern die Kollektivstrafenpolitik des DFB zu kritisieren. Dann stand jedoch das Sportliche im Vordergrund.

Beide Trainer konnten verletzungsbedingt nicht in Bestbesetzung auftreten. Zudem entschied sich Schalke-Trainer Wagner angesichts der desolaten Leistung seiner Mannschaft am Wochenende in Köln gegen Nationalspieler Benito Raman, Gregoritsch und Harit. Stattdessen vertraute er auf Becker, Burgstaller und Todibo.

In der ersten Viertelstunde sahen die Zuschauer in der Arena auf Schalke eine ausgeglichene Partie, in der der FC Schalke 04 leichte Vorteile hatte. Eine gute Möglichkeit für Königsblau vergab Burgstaller in der 12. Minute. Nach einer punktgenauen Flanke von McKennie schoss der Österreicher den Ball aus gut sieben Metern an die Latte.

Generell waren Schalke in der Anfangsphase die Rückschläge der vergangenen Wochen nicht anzumerken. Bayern hingegen kam nur mühsam ins Spiel. Erst nach einem Abseitstor von Burgstaller (20.) erarbeitete sich der Rekordmeister seine erste Chance. Einen strammen Schuss von Coutinho (22.) konnte Schubert, der für Nübel den Kasten der Schalker hütete, jedoch parieren.

Weil Schalke weniger zu eigenen Aktionen kam, kippte das Spiel: Die Gäste aus München übernahmen die Kontrolle, ohne sich jedoch zwingende Chancen zu erarbeiten. Bis in die 40. Minute konnte Schalke, das nach einer halben Stunde die Offensivbemühungen einstellte, das 0:0 halten. Dann war es jedoch Joshua Kimmich, der eine abgeblockte Ecke trocken zur Bayern-Führung verwandelte, 0:1 – gleichzeitig der Pausenstand.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit riefen die Schalker Fans noch einmal ihre Kritik am Fußballverband in Erinnerung. Diesmal jedoch sparte die Nordkurve nicht mit Kritik an der eigenen Vereinsführung, die vor dem Spiel einen sofortigen Spielabbruch in Aussicht gestellt hatte, sollte das „Hopp-Transparent“ im Stadion auftauchen.

Auf dem Feld gestaltete sich die Anfangsphase ähnlich dem Ende der ersten 45 Minuten. Der FC Bayern hatte den Ball und kontrollierte das Spiel mit phasenweise mehr als 80 Prozent Ballbesitz. In der 62. Minute konnte die Flick-Elf eine handfeste Chance aus ihrer Überlegenheit herausspielen. Coutinho traf von der Strafraumgrenze jedoch nur die Latte.

Raman wurde in der 64. Minute eingewechselt – und sorgte sofort für Gefahr.

Auf der Gegenseite war es der in der 64. Spielminute eingewechselte Benito Raman, der mit der ersten Aktion nach seiner Einwechslung um ein Haar den Ausgleich für Königsblau besorgte. Nach einem Konter über den pfeilschnellen Matondo scheiterte der Rote Teufel jedoch an Neuer. Schalke schaffte es bis in die Schlussviertelstunde die Partie offenzuhalten, hatte jedoch Glück, dass Goretzka nach 72 Minuten nicht per Fallrückzieher die Führung der Bayern verdoppelte.

Trotz spielerischer Überlegenheit schafften es die Bayern nicht, für endgültig klare Verhältnisse zu sorgen. Immer wieder konnte Schalke Nadelstiche durch Konter setzen. Die letzte Konsequenz fehlte jedoch ein ums andere Mal in den Angriffsbemühungen der Wagner-Elf.

In der 90. Minute hatte Schalke die große Chance, sich auf den letzten Drücker noch in die Verlängerung zu retten: Gregoritsch übersah jedoch den am Strafraumrand völlig freistehenden Raman und vergab so die letzte Möglichkeit des Spiels.

Durch den 1:0-Erfolg beim FC Schalke steht der FC Bayern im Halbfinale des DFB-Pokals und kann weiter auf seinen 20. Titel hoffen.

Bereits zuvor hatte sich der SC Saarbrücken mit 7:6 im Elfmeterschießen gegen Fortuna Düsseldorf durchgesetzt. Die Saarländer sind somit der erste Viertligist in der Geschichte des Pokals, der das Halbfinale erreicht.