Zur Debatte um den Religionsunterricht

Das Ziel der Verdrängung der Religion im Privatbereich steht schon seit Jahren auf dem missionarischen Programm der laizistischen Bewegung. Erst recht seit der Anerkennung durch den Staat.

Alle Gemeinschaften, die die Grundrechte respektieren, haben Öffentlichkeitsrecht. Der Mensch ist ein soziales Wesen. Seine Beziehungen spielen sich ab in dem Dreieck: Ich - Du/Wir (Horizontale) - Schöpfer (Vertikale). Die harmonische Wechselbeziehung zwischen diesen drei Polen macht ihn zu einem ausgeglichenen Wesen. Warum die Vertikale privatisieren?

Alle aufgeführten Zielsetzungen werden in einem menschennahen Religionsunterricht beleuchtet. Für einen Christen gehört die Botschaft Jesu zu den „Grundzügen seiner kulturellen Identität“ und hilft ihm zur „Alltagsbewältigung“. Wieso darf eine Schulgemeinschaft, die sich an christlichen Werten orientiert, nicht ihren Beitrag dazu leisten? Keine Schule ist ein neutraler Ort.

Es ist die Rede von „Werte- und Bürgerkundeunterricht“. Es gibt keine neutralen Werte. Das ist schon sprachlich ein Unsinn. Werte sind von der Bedeutung her immer gefüllt mit Vorstellungen, Wünschen, Überzeugungen, Emotionen... Wie sollen im neutralen Unterricht die Lebensmodelle aussehen? Nach welchen Kriterien werden sie geprägt? Und vor allem, wer soll ihn geben? Ein Roboter?

Alle Verantwortlichen unserer Gesellschaft – in und durch Überzeugung, Respekt, Toleranz, Dialog – sollen ihre Kräfte bündeln, um nicht Ideologiekämpfe zu entfachen, sondern um die grasierend-geistige Viruskrankheit der Sinn- und Orientierungslosigkeit zu bekämpfen. Es ist doch die Vielfältigkeit der Farben und nicht das eintönige Grau, das die Schönheit einer Landschaft ausmacht, die von der Sonne der göttlichen Liebe und Geborgenheit angestrahlt wird.

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