Bravo, Frau Weykmans! Bravo, Frau Ministerin!

Zum gleichen Thema: Wer hätte gedacht, dass ein/e PolitikerIn in der Deutschsprachigen Gemeinschaft den Mut aufbringt, die längst überfällige öffentliche (!) Diskussion über dieses – zumindest in der DG – immer noch sensible Thema anzustoßen. Respekt!

Dabei bin ich mir ziemlich sicher, dass alle übrigen Ministerkollegen Ihrem Vorschlag folgen könnten, würden sie ihre Meinung unabhängig von machtpolitischen Erwägungen und formalen Hürden äußern. Der von den Kultusträgern organisierte, nach Konfessionen getrennte Bekenntnis-Religionsunterricht an unseren Schulen bedarf ohne Frage einer Reform.

Bei zahlreichen Schuldirektoren rennen Sie damit offene Türen ein, ist dieser Unterricht auch organisatorisch kaum noch zu stemmen. Dass es dabei gesetzliche und verfassungsmäßige Hürden zu überwinden gilt und/oder Kreativität notwendig ist, muss gesagt werden. Von heute auf morgen ist dies nicht zu realisieren. Wer jedoch nie startet, kommt auch nie ans Ziel.

Die Vermittlung von Wissen über Inhalt und Geschichte von Religionen gehört in den Unterricht. Die Bekehrung zu religiösem Glauben an staatlichen Schulen jedoch nicht.

An die Stelle einer „vogelfreien“ Glaubenslehre sollte m.E. ein konfessionsübergreifender, von der Gemeinschaft organisierter ReligionsKUNDE-, Ethik- und Philosophieunterricht angeboten werden. Miteinander über Religion, Ethik, Moral und philosophische Fragen reden, statt übereinander.

Die zum Teil heftige, u.a. von reaktionären Glaubenshütern geäußert Kritik an Ihre Adresse, sagt mehr aus über den traurigen Zustand der Religionsgemeinschaften, als über Ihren mutigen und in die richtige Richtung weisenden Vorschlag.

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