Kunden bestimmen den Preis: „Het Anker“ geht in Mecheln neue Wege

<p>Das Restaurant „De Thien Ghebouden“ steht schon seit längerer Zeit leer. Mit einem neuen Konzept wird es aber bald wiedereröffnet.</p>
Das Restaurant „De Thien Ghebouden“ steht schon seit längerer Zeit leer. Mit einem neuen Konzept wird es aber bald wiedereröffnet. | Foto: Google Street View

„Selbst entscheiden wie viel man nach einer Mahlzeit im Restaurant bezahlt“, so lautet das Motto eines neuen Konzepts im Mechelner Lokal „De Thien Gheboden“, das jahrelang leer stand und bald wiedereröffnet wird. Die Idee stammt von der lokalen Bierbrauerei „Het Anker“, dem Eigentümer des Ladens, und soll ab Herbst 2020 umgesetzt werden.

Geplant sei „ein schönes Brasseriekonzept, bei dem die Biere aus Mecheln offensichtlich nicht fehlen dürfen“, berichtet Charles Leclef von „Het Anker“ gegenüber der Tageszeitung „Het Laatste Nieuws“.

Mit der neuen Methode zur Preisbestimmung möchte die Brauerei jedem die Möglichkeit geben, dem Lokal einen Besuch abzustatten. „Die Kunden haben die Freiheit, selbst zu entscheiden, wie viel sie für einen Restaurantbesuch übrig haben“, sagt Leclef. „Sie zahlen so viel, wie Sie glauben, dass das Essen und das ganze Drumherum wert ist. Egal, ob Sie zwischen zwei Jobs stehen oder gerade eine Gehaltserhöhung bekommen haben, ob Sie mit einem Freund oder der ganzen Familie zum Abendessen kommen, das Erlebnis ist das Wichtigste“, fährt er fort.

Das neue Konzept soll der Wirtschaftstätigkeit eine „soziale Dimension“ verleihen. „Natürlich bleibt die Brauerei ein kommerzielles Geschäft und muss profitabel sein. Dies hindert uns jedoch nicht daran, auf diskrete Weise eine starke soziale Dimension hinzuzufügen“, so Leclef. Man strebe aber „nur“ eine „ausreichende“, nicht aber eine große Gewinnspanne an. Er betont, dass die Initiative sich selbst tragen müsse, sodass der Erfolg von Kunden abhängt, die bereit sind, mehr zu geben, um diejenigen zu „entschädigen“, die weniger haben.

„Wir haben bereits viele positive Reaktionen erhalten, also werden hoffentlich viele Menschen unsere Philosophie unterstützen. Alles hängt auch davon ab, ein angenehmes Erlebnis bieten zu können, damit genügend Kunden etwas mehr ausgeben wollen. Wer es finanziell gesehen etwas schwieriger hat, kann so ohne Schamgefühl diskret etwas weniger geben“, erklärt Leclef gegenüber der belgischen Nachrichtenagentur Belga.

Der konkrete Businessplan wird derzeit noch ausgearbeitet, aber laut Leclef sollen keine Richtpreise auf der Speisekarte zu finden sein. „Nur bei Getränken werden wir mit Preisen arbeiten, denn bei unseren vielen Bieren könnte das sonst ziemlich schieflaufen“, erzählt er lachend.

„Het Anker“ sucht derzeit nach „einen neuen Betreiber und Mitarbeitern, die hinter dem Konzept stehen“, wie die Brauerei in ihrem Facebook-Post ankündigt. (alno/belga)

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